Martin-Sebastian Kreplin
· 12.02.2012
Keine hat mehr Volumen bei geringeren Kosten als die Viko 25. Was der Preisschlager unter den Kajütkreuzern bietet, zeigt der Test
Seit Jahren ist die polnische Navikom-Werft Discount-Weltmeister. Auf 4500 Quadratmeter Produktionsfläche produziert der Betrieb aus Poznan mittlerweile Hunderte Kleinkreuzer pro Jahr.
Der Erfolg des Unternehmens ist die Kunst des Weglassens. Egal ob 20 Fuß oder 27, jedes Schiff wird konsequent auf minimale Kosten getrimmt, beinahe ohne Rücksicht auf Verluste. Mit dem Ergebnis, dass es keine andere Werft gibt, die so viel Wohnraum zu so günstigen Preisen präsentieren kann: Bei 8.000 Euro für einen 20-Fuß-Kleinkreuzer beginnt der Einstieg, und selbst die in Deutschland nicht erhältliche Viko 35 soll mit weniger als 42.000 Euro zu Buche schlagen – das ist rund die Hälfte einer westeuropäischen Großserienyacht.
Auch die Viko 25 bildet hier keine Ausnahme: Mit einem Einstiegspreis von 18.000 Euro ist sie im Schnitt gut 10.000 Euro billiger als vergleichbare Boote derselben Größe. Für solche Summen muss der Sparzwang früh beginnen.
Dabei ist die Fertigungsqualität als solche nicht zu beanstanden. Unter belasteten Punkten gibt es ausreichende Verstärkungen, die Gelcoat-Oberflächen sind sauber und gleichmäßig, die montierten Edelstahlbauteile wie immer ohne Tadel. Viel ist aber auch nicht verbaut. Wer opulenter ausgestattete Boote kennt, wundert sich, mit wie wenig man eigentlich doch auskommen kann.
Und so vermittelt die Viko 25 dann auch nur eingeschränkt Segelspaß. Wer als Einsteiger nach einem Boot Ausschau hält, das in erster Linie zum Segeln dienen soll und erst in zweiter Instanz auch als Urlaubsvehikel oder Wochenendhäuschen herhalten muss, ist mit der Viko falsch bedient. Die Sparwut von Navikom hat das eigentliche Segelerlebnis ad absurdum geführt: Zu keiner Zeit überschritt die 25er am Testtag bei 6 bis 8 Knoten Wind die 3Knoten-Marke, niemals waren Wendewinkel von weniger als 100 Grad messbar, von einem lebendigen Rudergefühl ganz zu schweigen.
Ob die Viko 25 dennoch Ihren sensationell günstigen Preis wert ist, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der YACHT.