Andreas Fritsch
· 26.01.2016
Ein Kleinkreuzer im hippen Design mit positiven Steven, Chines, Fat-Hat-Groß und vielen Ausbauvarianten soll auch junge Segler ansprechen
Die deutsche Werft Sailart ist seit vielen Jahren mit einer breiten Palette von trailerbaren Kleinkreuzern eine feste Größe im Segment für Binnen- und geschützte Küstenreviere. Die neue Sailart 19 soll nun moderne Akzente setzen. Optisch ist das Boot schon einmal ein echter Hingucker: eine breite Wasserlinie mit Chines, die beim vorgesehenen Gennaker am fixen Bugspriet auch mal schnelle Glitschfahrt verspricht. Positiver Steven im Stil der neuen Volvo-Ocean-Racer. Weit ausgestelltes Großsegel, auf Wunsch mit Kohlefaserbaum und laminierten Segeln.
An Deck wirkt das kleine Boot vertrauenerweckend: hochwertige Beschläge von Harken und Spinlock, im Deck versenkte Rollanlage fürs Vorsegel, sehr solide Relingsstützen, als schickes Gimmick einklappbare Klampen. Für den optionalen E-Außenborder von Torqeedo ist Platz in der Backkiste, die Anschlüsse für die Batterie gehen über Stecker in die Backskiste. Durch einen cleveren Griff am Außenborder ist dieser leicht in der Backskiste zu verstauen. Darauf legte die Werft Wert, denn hochgeklappt schleift der Flautenschieber sonst bei Lage im Wasser.
Unter Deck ist das Schiff auch wegen des recht hochbordigen Rumpfs sehr geräumig, vier Kojen bieten erstaunlich viel Platz (Seitenkojen 2,23 x 0,76 m, Vorschiff 2,00 x 2,00/ca. 0,5 m). Durch eine umlaufende Rutscher-Leiste können gut verarbeitete und günstige Stautaschen je nach Bedarf des Eigners ergänzt werden. Ein Klemm-System für verschiebbare Kunststoff-Staukisten am Mastfuß kann den Platz erweitern. Der Stauraum unter den Polstern ist etwas kleiner, aber dafür besitzt die Sailart ausgeschäumte Hohlräume, die das Boot unsinkbar machen – ein gutes Sicherheitsfeature bei einem Kleinkreuzer. Rumpf und Deck sind Sandwich-Laminate mit Schaumkern.
Je nach Gusto ist das Boot mit Festkiel oder Schwenkkiel erhältlich, der den Tiefgang von 1,3 Meter auf nur noch 60 Zentimeter verringert. Der 180-Kilogramm-Schwenkkiel hat eine Bleibombe, die Festkiel-Variante bringt 240 Kilo auf die Waage. Die Verarbeitung unter und auch an Deck macht einen sehr, sehr soliden Eindruck.
Der 25-Quadratmeter-Gennaker wird an einer festen Gennakernase gefahren und soll dem Boot ordentlich Beine machen, kostet aber 1400 Euro Aufpreis.