„Gorch Fock"Historisches Treffen mit drei Schwesterschiffen

YACHT-Redaktion

 · 22.12.2025

„Gorch Fock": Historisches Treffen mit drei SchwesterschiffenFoto: Kieler Woche/ChristiaanBeeck
Das deutsche Segelschulschiff “Gorch Fock” während der Kieler Woche 2025
Das Segelschulschiff „Gorch Fock" wird auf eine ganz besondere Reise vorbereitet. Im kommenden Jahr wird die Bark anlässlich des 250. Unabhängigkeitstags der USA nach New York segeln und an der „Sail 250" teilnehmen. Das Finale wird ein Treffen mit den drei noch aktiven Schwesterschiffen.

Die mehrmonatige Reise beginnt am 7. April mit Stationen in Frankreich und auf den Kanaren, bevor es über den Atlantik nach Hamilton auf Bermuda geht. Von dort führt der Kurs entlang der US-Ostküste zum ersten Höhepunkt der Reise: die Teilnahme an der „Sail 250" in New York vom 4. bis 8. Juli.

Dort werden auch Traditionsschiffe aus anderen Ländern erwartet, darunter die „Amerigo Vespucci" aus Italien, die „Oosterschelde" aus den Niederlanden und die „Dar Mlodziezy" aus Polen.

Historisches Treffen der Schwesterschiffe

Wo immer die “Gorch Fock” auftaucht, macht sie ein gutes Bild. In diesem Fall werden sich ganz besonders starke Eindrücke ergeben. So wird nicht nur die Ankunft an der Freiheitsstatue mit Spannung erwartet, denn die Reise wird nicht nur wegen der Feierlichkeiten zum amerikanischen Unabhängigkeitstag ein echtes Highlight in der Geschichte des Schiffes werden.

In New York nämlich wird die “Gorch Fock” auf ihre drei noch aktiven Schwesterschiffen treffen. Denn die „USCGC Eagle" aus den USA, die „Sagres" aus Portugal und die „Mircea" aus Rumänien werden ebenfalls an der Veranstaltung teilnehmen. Vom 8. bis 10. Juli ist sogar eine Wettfahrt zwischen den Schwesterschiffen geplant.

Diese Regatta hat über das historische Treffen hinaus noch eine weitere, ganz besondere Bedeutung: Im Jahre 1976 gewann die „Gorch Fock" die sogenannte „Five-Sisters-Trophy”. Es war das erste und bislang einzige Mal, dass die - damals noch fünf - Schwesterschiffe gegeneinander antraten. Seither steht die Trophäe an Bord des deutschen Segelschulschiffs.

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Herausforderungen der Atlantiküberquerung

Eine Atlantiküberquerung stellt besondere logistische Anforderungen - auch an die Crew des Segelschulschiffes. Dessen Überfahrt kann mehr als 20 Tage dauern, und es muss selbst auf einem Großsegler einkalkuliert werden, dass man beim Proviant an Grenzen stößt. Und so stellt die sorgfältige Planung der Verpflegung einen zentralen Punkt der Vorbereitung dar, damit sich während der langen Überfahrt keine Probleme ergeben.

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Während der gesamten Reise werden mehr als 200 Menschen an Bord sein, wobei die Stammbesatzung durchgängig an Bord bleibt, während die Teilnehmer der Offizierslehrgänge in regelmäßigen Abständen wechseln. Für alle Crewmitglieder wird die Atlantiküberquerung eine prägende Erfahrung sein, auch das ist auf einem Großsegler nicht anders, als auf einer Segelyacht.

Ausbildung unter Segeln

Dabei erfüllt die „Gorch Fock” in erster Linie ihren Ausbildungsauftrag für die Deutsche Marine. Jährlich absolvieren Offizieranwärter einen sechs- bis achtwöchigen Ausbildungsabschnitt an Bord des Dreimasters. Zusammen mit der Stammcrew sind dann mehr als 200 Menschen auf dem Schiff.

Die Arbeit an Bord ist körperlich anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Teamgeist: Segel setzen, bergen, halsen und wenden erfolgen ausschließlich per Hand, an jedem Tampen ziehen oft Dutzende zugleich. Diese intensive Teamarbeit ist die Grundvoraussetzung, um das Schiff zu beherrschen. Die Ausbildung auf dem Segelschulschiff vermittelt den angehenden Marineoffizieren nicht nur seemännische Fähigkeiten, sondern auch wichtige Führungskompetenzen und ein tiefes Verständnis für die Elemente, mit denen sie später auf modernen Kriegsschiffen konfrontiert werden.

Rückkehr nach langer Reise

Nach der Wettfahrt mit den Schwesterschiffen ist die Mission der „Gorch Fock" noch nicht beendet. Das Segelschulschiff wird seine Reise über Boston, Halifax und Reykjavik fortsetzen, bevor es schließlich nach Kiel zurückkehrt. Die Rückkehr in den Heimathafen ist für den 19. September vorgesehen.

Damit wird die gesamte Reise mehr als fünf Monate dauern – eine der längsten Ausbildungsfahrten der letzten Jahre. Die Reiseroute über den Nordatlantik stellt sicher, dass die Besatzung verschiedenste Wetter- und Seebedingungen erlebt und meistert. Für viele der jungen Offizieranwärter wird diese Reise ein prägendes Erlebnis ihrer maritimen Ausbildung sein und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Repräsentation Deutschlands bei den Feierlichkeiten zum 250. Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten.

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