Tobias Frauen
· 20.02.2023
Fast drei Monate lag die „Eleonora“ im Hafen von Tarragona auf Grund, nachdem sie von einem Versorgungsschiff gerammt worden war. Nach der Bergung im Herbst wurde nun entschieden, den 49 Meter langen Schoner abzuwracken
Das Ende der „Eleonora“: Wie „Boat International“ unter Berufung auf eigene Quellen schreibt, wird der Schoner derzeit abgewrackt. Die Bordwand des 49 Meter langen Seglers war im Juni 2022 von einem Versorgungsschiff aufgerissen worden, während die „Eleonora“ im Hafen von Tarragona/Spanien am Kai lag. In einer aufwändigen Bergungsaktion war das Wrack drei Monate nach dem Unfall geborgen worden. Die Schäden waren jedoch offenbar zu groß für eine Reparatur.
Dem Bericht zufolge wurde die „Eleonora“ zunächst wie geplant mit Kränen und Ballons geborgen und dann Ende September quer durch den Hafen zur PTW-Werft geschleppt. Inzwischen befindet sich das Wrack jedoch auf einer Abwrack-Werft in Vinaros, wo es in den nächsten Wochen auseinandergenommen werden soll.
Anfang Juni hatte ein 60 Meter langes Hochsee-Versorgungsschiff die „Eleonora“ im Hafen von Tarragona gerammt, wo der Zweimaster längsseits an einer Pier festgemacht hatte. Mit Fahrt über den Achtersteven krachte der Versorger mit blockiertem Rückwärtsgang in die Steuerbordseite des 49,5 Meter langen Schoners. Lediglich etwa eine halbe Stunde dauerte es, bis nur noch die Masten aus dem Wasser ragten.
Die „Eleonora“ ist der Nachbau der legendären „Westward“, die 1910 bei Herreshoff vom Stapel lief und der größte nach der International Rule von 1908 gebaute Schoner war. Der Holländer Ed Kastelein gab die Replik in Auftrag, nachdem er die Pläne ausfindig gemacht hatte. Der Stapellauf im Jahr 2001 wurde von der Szene als Sensation gefeiert und zum Vorbild für mehrere weitere Repliken klassischer Schoner wie „Atlantic“, „Elena“, „Germania“, „Ingomar“, „Naema“ und „Wolfhound“. Erst 2014 hatte die „Eleonora“ ein aufwändiges Refit erfahren. Sie war für 6,9 Millionen Pfund am Markt.