Fridtjof Gunkel
· 12.07.2021
Vor 70 Jahren wurde mit der "Arion" die erste aus Glasfaser-verstärktem Kunststoff gefertigte Yacht gewassert. Was nicht ihr einziges besonderes Merkmal ist
Mit dem Bau der "Arion" begann ein neues Zeitalter im Bootsbau. Yachten wurden pflegeleichter, entgegen der allgemeinen Annahme haltbarer, und sie ließen sich auf einmal problemlos in Serie herstellen. Dabei begann der Siegezug des Kunststoffs wenig vielversprechend, führende Konstruktere sprachen gar von "gefrorenem Rotz".
Aber "Arion" ist weit mehr als nur die erste ihrer Art, was Material und Bauweise angeht. Der schlanke Doppelender mit niedriger Ketsch-Takelung wurde von Sid Herreshoff konstruiert, einem Sohn des berühmten Nathanael Herreshoff, der seiner Genialität wegen auch unter dem Synonym "Der Magier von Bristol" bekannt war.
"Arion" half, den Serienbootsbau zu ermöglichen, blieb aber kurioserweise ein Einzelbau, der auch auf Regatten zu überraschen verstand. Das bei einer Rumpflänge von 12,80 Meter nur 2,46 Meter breite Boot wog bis zu seinem umfangreichen Refit lediglich 4,76 Tonnen. Abgesehen von der nötigen Restaurierung segelt es heute wieder weitestgehend im Originalzustand.
Die YACHT ging an Bord und erlebte einen echten GFK-Klassiker.