Fridtjof Gunkel
· 01.01.2019
Sie half Rekorde zu brechen und diente den Polarforschern Nansen und Amundsen auf ihren Expeditionen zum Nord- und Südpol. Ein Besuch auf der "Fram"
Die Ikone maritimer Entdeckungsreisen, die ihr Kapitän Thorvald Nilsen einst nach einem Sturm bei Kap Hoorn als "bestes Schiff der Welt" bezeichnete, steht heute aufgepallt und wettergeschützt im eigenen Nurdachhaus auf Oslos Museumsinsel Bygdøy. 1892 von Colin Archer konstruiert und auf dessen Werft gezimmert, ist der Dreimast-Gaffelschoner eine bootsbauerische Monströsität: Die 39 Meter lange Eichenholzkonstruktion wiegt beladen unvorstellbare 800 Tonnen. Die Außenhaut ist im Bugbereich gigantische 1,25 Meter stark und misst an anderen Stellen immer noch solide 71 bis 81 Zentimeter. Der Hintergrund: Das Boot sollte dem Packeis widerstehen können; Fridtjof Nansen ließ sich mit dem Boot 1893 einfrieren, wollte so die arktische Eisdrift nachweisen und diese nutzen, um den Nordpol zu erreichen. "Fram" sammelte weitere Meriten unter Roald Amundsen, sie diente als Gefährt und Basisstation auf dessen ebenso legendärem wie erfolgreichem Wettlauf zum Pol (1910–1912).