Lasse Johannsen
· 23.11.2020
Anfang der 1930er Jahre erdachte der Hochseesegler Hans Domizlaff den markanten Knickspanter. Der Wal hatte das Zeug zum Volksboot – und geriet in Vergessenheit
Die Zeit war reif. Reif für ein billig – auch selbst – zu bauendes Kielboot für die rauen Küstengewässer, mit dem der Nachwuchs auch bei schlechtem Wetter sicher auf See segeln und Erfahrung sammeln konnte. Denn so etwas gab es 1931 schlichtweg nicht, als sich Hans Domizlaff, selbst begeisterter Fahrtenschipper, mit dem Marinebaurat Adolf Heldt über den Zeichentisch beugt, um die Ergebnisse jahrelanger Überlegungen in Spanten und Senten auf Papier auszudrücken.
Es entstand das Walboot, benannt nach der Form, die nicht zuletzt durch das runde Deck bestimmt wurde und dem Boot die erste Kontroverse bescherte. Doch die Leistungen der ersten Wale überzeugte. Regattaerfolge – vor allem bei dickem Wetter – und Reisen über Nord- und Ostsee verhalfen ihm binnen kurzer Zeit zu seinem guten Ruf. Doch dann kam der Krieg – und der Wal war passé. Seine Zeit kam nach dem Neuanfang nicht wieder.