Michael Good
· 19.03.2021
Ready for take-off! Im neuartigen Einmann-Foiler wird der Segler buchstäblich zum Jet-Piloten. Diese Extraportion nautischer Eigenart wird jetzt in China gebaut
Das Thema Foilen einer breiten Masse von Segel-Enthusiasten zugänglich machen, dies ist der Grundgedanke von Vortex. Mit ihrem extravaganten Pod Racer soll das Segeln auf Tragflächen deshalb besonders einfach und tauglich für jedermann sein. Der Segler muss nämlich nicht mehr auf dem Boot herumklettern, sondern sitzt unterwegs wie in einem Rennwagen im zentralen Rumpf, steuert mit den Füßen über Pedale und trimmt die Fluglage mit einem Steuerknüppel zwischen den Knien, so wie bei einem Segelflugzeug. Abgefahren? Absolut ja!
Die T-Foils stecken in den kurzen Seitenschwimmern. Um vollständig abzuheben, ist zudem das Ruderblatt mit zusätzlichen Tragflächen, sogenannten Elevatoren, ausgestattet. Über den Joystick und ein kompliziertes System von Schotzügen kann der Segler in seinem Cockpit die Eintauchtiefe der Foils und damit der Krängung des Pod Racers selbst bestimmen. Das maximal mögliche Leitungspotenzial soll mit einer leichten Krängung nach Luv abgerufen werden können. Errechnet haben die Entwickler von Vortex Geschwindigkeiten bis zu 30 Knoten.
Die Segel und der drehbare Profilflügelmast werden über Leinen getrimmt, die ebenfalls direkt bis zum Segler ins Cockpit geführt werden. Dazu wird der Pod Racer ab Werft mit einer ziemlich umfangreichen Bordelektronik ausgestattet. Gebaut wird die spezielle Konstruktion bei McConaghy Boats in China, und zwar komplett aus Kohlefaser, bis ins kleine Detail. 150 Kilogramm bringt das spannende Leichtgewicht leer auf die Waage, inklusive Segel und Rigg.
Die Ausleger zu den stabilisierenden Seitenschwimmern sind mit einem komplexen Scharnier ausgestattet und lassen sich hochklappen. Das Ruderblatt mit den Elevatoren ist ebenfalls komplett aufholbar. So kann der Pod Racer ganz einfach am Strand oder über eine Sliprampe ein- und ausgewassert werden. Für den Transport in einer Anhängerbox wird das Gerät mit wenigen Handgriffen zerlegt. Auch der Kohlefasermast ist mittig teilbar.
Der erste Pod Racer ist jetzt im Bau und soll schon bald bei den ersten Tests zeigen, ob er die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen kann. Eine konkrete Preisliste hat die Werft noch nicht ausgearbeitet. Die Grundpreise für das Boot ohne Zusatzausrüstung sollten sich aber bei gut 40.000 Euro einpendeln.
Die Quant 23 ist das erste Kielboot, das fliegen lernte