Michael Good
· 29.03.2018
Das innovative Konzept erhält spannende Ergänzung. Angekündigt ist jetzt ein 47-Fußer mit separaten Zugängen in die bewohnbaren Seitenrümpfe
Gerade hat die YACHT in Ausgabe 6/2018 den Test für ein ziemlich außergewöhnliches Mehrrumpfboot publiziert. Der Neel 51 aus Frankreich verbindet den Komfort eines großen Multihulls mit den leistungsstarken Segeleigenschaften eines Trimarans. Das Konzept wurde im Januar mit dem Titel als Europas Yacht des Jahres 2018 ausgezeichnet. Mit seiner ehrgeizigen Idee hatte der Initiator und Namensgeber Eric Bruneel schon 2011 für Furore gesorgt. Damals hatte der ausgewiesene Mehrrumpf-Experte mit dem Neel 45 (Vorstellung in YACHT 9/2013) ein bemerkenswert innovatives Konzept präsentiert.
Jetzt hat Neel-Trimarans noch einmal Gas gegeben und einen 47-Fußer präsentiert. Das Konzept bleibt dabei unverändert: Eine enorm große Wohnfläche verteilt über drei Rümpfe, dazu zusätzliche Wohneinheiten in den seitlichen Auslegern. Beim größeren Neel 51 beträgt die gesamte Wohnfläche etwa 107 Quadratmeter, das entspricht der Grundfläche einer Vierzimmerwohnung. Beim zwei Meter kürzeren und nur 40 Zentimeter weniger breiten Neel 47 dürfte die gesamte Wohnfläche ähnlich geräumige Abmessungen erreichen.
Und das neue Boot übernimmt von seinem größeren Bruder die Idee des "Cockloons". Der von der Werft kreierte Begriff steht auch wörtlich für die Fusion von Außencockpit und Salon zu einer funktionalen Einheit. Die Eignerkabine befindet sich als komplett abgetrennter Wohnbereich auf der Plattform, zusammen mit der großzügigen Sitzgruppe, der Pantry und einer Navigationsecke zur vorderen Fensterfront mit der Möglichkeit, den Trimaran auch von innen zu steuern. Eine geräumige Nasszelle mit abgetrenntem Duschbereich befindet sich vertieft eingebaut in der Vorpiek des zentralen Rumpfs.
Zwei zusätzliche Doppelkabinen sind in den Seitenrümpfen vorgesehen, ebenfalls kombiniert mit jeweils eigenen Nasszellen. Zudem können die Vorpieks als Kabinen für den oder die Skipper ausgebaut werden. Spannend: Die Wohnbereiche in den Seitenrümpfen sind nicht aus dem zentralen Salon, sondern ausschließlich durch eigene Niedergänge zugänglich. Die komplette Separation kann für Eigner, die mit Gästen segeln, sehr angenehm sein.
Der Ruderstand liegt seitlich erhöht, und alle Schoten, Fallen und Trimmleinen sind bis direkt vor das Steuercockpit geführt. Zur standardmäßigen Selbstwendefock zum Aufkreuzen sieht das Konzept eine weitere, größere Genua am Roller vor. Optional kann man auch einen Code Zero oder einen Gennaker ordern. Die zusätzlichen Segel werden an einem fest angebauten Bugspriet gesetzt.
Noch arbeitet Neel-Trimans in La Rochelle an den ausführlichen Ausstattungs- und Preislisten für den 47. Auch ein Grundpreis wurde bis dato noch nicht genannt.