Mehr als 900 Katamarane vom Typ Lagoon 380 hat die Werft in Bordeaux gebaut und verkauft. Nach über 20 Jahren Marktpräsenz mit zahlreichen Upgrades darf das Erfolgsmodell nun in Rente gehen. Der Ersatz kommt in Form des neuen Lagoon 38, welcher konstruktiv und konzeptionell vieles vom größeren Lagoon 43 (Test YACHT 3/2025) übernimmt, auch die extrem voluminösen Rümpfe vorf allem im vorderen Bereich.
Das schafft Platz für zwei ungewöhnlich geräumige Kabinen im Vorschiff. Die Liegeflächen der Kojen sind hier sogar noch größer als achtern. Ist das Boot als Eignervariante mit drei Kammern ausgestattet, befindet sich die Nasszelle für die Eigner mit einem abgetrennten Duschraum im Achterschiff - so wie beim neuen Lagoon 43 auch. In der Chartervariante sind beide Rümpfe identisch ausgebaut, das heißt mit insgesamt vier Kabinen für eine Doppelbelegung und jeweils einer großen Nasszelle in jedem Rumpf mit separierbarer Dusche.
Salon und Plicht sind räumlich und funktional durch eine weit zu öffnende Schiebetür gekoppelt. Die beiden Sitzgruppen innen und außen sind direkt miteinander verbunden und bieten in Kombination zahlreiche Möglichkeiten für eine individuelle Nutzung je nach Bedarf. So lassen sich die Möbel mit Einlegeteilen nahezu beliebig kombinieren und erweitern, vom kleinen Kaffeetisch bis zur großen Tafel, an der bis zu zehn Personen bequem sitzen können. Die Pantry sowie eine zusätzliche Arbeits- und Ablagefläche sind als lange, durchgehende Zeile im Salon nach vorne gerichtet. Das große, nahezu durchgehende Fensterband am Kajütaufbau bietet einen schönen Ausblick nach vorne und zur Seite.
Anders als beim 43er ist der Steuerstand beim neuen Lagoon 38 erhöht auf der Steuerbord-Seite eingebaut. Eine Treppe führt direkt aus dem Außencockpit zur Kommandozentrale, wo alle Schoten, Fallen und Trimmleinen gebündelt zu bedienen sind. Ein Traveller ist nicht vorgesehen, dafür sorgen zwei getrennte Schottaljen für einen effizienten Segeltrimm. Der vergleichsweise kurze Kajütaufbau lässt auf dem Vorschiff viel Platz für eine gemütliche Sonnenlounge. Eine weitere Liegefläche zum Sonnenbaden lässt sich mit zusätzlichen Polstern auf dem Kajütdach einrichten.
Im Vergleich mit dem größeren Lagoon 43 steht der Mast beim neuen 38er wieder weiter achtern. Damit ist eine Selbstwendefock in vernünftigen Abmessungen machbar und beim kleinen Schiff nun auch der Standard. Eine überlappende Genua ist dagegen nicht vorgesehen. Das Plus an Sportlichkeit und Leistungsvermögen kommt in Form eines Großsegels mit Square-Top, dazu ist für die raumen Kurse natürlich auch ein rollbarer Code Zero erhältlich.
Die offizielle Weltpremiere des neuen Lagoon 38 findet Ende April auf der International Multihull Boatshow im südfranzösischen La Grande-Motte statt. Der Brutto-Grundpreis liegt bei 406.980 Euro (inkl. 19 % Mehrwertsteuer, inkl. Segel) für beide Versionen mit drei oder vier Kabinen.