Bali CatspaceVerdichtet bauen und Volumen gewinnen

Michael Good

 · 09.07.2019

Bali Catspace: Verdichtet bauen und Volumen gewinnenFoto: Bali Catamarans
Bali Catspace

Bali Catamarans in Frankreich arbeitet an einem neuen 40-Fußer und geht bezüglich Wohn- und Komfortangebot an Bord bis an die äußersten Grenzen der Machbarkeit

Vier Kabinen mit jeweils eigenem Toilettenraum, dazu optional bis zu insgesamt 10 Kojenplätze – so viel Wohnangebot auf "nur" 40 Fuß Rumpflänge ist schon beinahe revolutionär. Schon mit dem etwa gleich großen Bali 4.1 (Test in YACHT 2/17) hatten die Katamaranbauer aus dem südfranzösischen Canet-en-Roussillon neue Maßstäbe gesetzt. Vier Kammern und vier Bäder gehörten auf einem Kat dieser Größe bis dahin ins Reich der Träume. Jetzt hat Bali das Konzept seines kleinsten Kats nochmals umgestellt und bietet das Boot, zusätzlich zum weiterhin bestehenden Bali 4.1, unter der Bezeichnung Bali Catspace an.

Der Name Catspace ist dabei durchaus wörtlich zu verstehen. Bali Catamarans laminiert die Plattform zwischen den Rümpfen generell bis zu den Bugen durch. Ein Trampolin wie bei anderen Katamaranen üblich gibt es bei ihren Booten nicht. Für das neue Catspace-Projet haben die Franzosen das Frontcockpit nun bis ganz nach vorn verschoben. Damit gewinnt die Werft innerhalb der Rumpfstruktur zusätzliches Volumen, um die vorderen Doppelkabinen quer zur Fahrtrichtung einbauen zu können – ein Novum, denn diese Möglichkeit ist bei herkömmlichen Katamaranen erst ab einer Rumpflänge von wenigstens 14 Metern gegeben. Mehr noch: Dank des zusätzlichen Raums kann in den vorderen Kabinen auf Wunsch nochmals eine zusätzliche Einzelkoje untergebracht werden; damit erhöht sich die Anzahl der möglichen Schlafplätze an Bord auf insgesamt zehn. Natürlich kann der Bali Catspace auch als Dreikabiner mit einer großen Eignerkabine, großem Bad und abgetrenntem Duschbereich ausgebaut werden.

Bali Catspace. Große Fensterflächen und ein Frontcockpit ganz vorn 
Foto: Bali Catamarans

Ebenfalls untypisch für einen Kat dieser Größe ist der Steuerstand auf zweiter Etage auf der Flybridge sowie eine große Sonnenliege auf dem Obergeschoss. Dazu wird der Großbaum natürlich entsprechend hoch am Mast angeschlagen sein. Die etwas gewöhnungsbedürftige Optik hat bereits die Silhouette des Bali 4.1 geprägt. Das Rigg steht beim neuen Bali Catspace übrigens recht weit hinten, etwa im Zentrum vom Grundriss. Damit kann das Vorsegel größer ausfallen und läuft zudem bedienerfreundlich über eine Selbstwendeeinrichtung.

Bali Catamarans will den Catspace als Weltpremiere im Dezember auf dem Salon Nautique in Paris präsentieren. Danach soll das Schiff im Januar 2020 auch auf der Messe Boot in Düsseldorf zu sehen sein. Den Preis hat die Werft allerdings noch nicht bekanntgegeben.

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