Birdyfish SNeuer Einstiegs-Foiler – “Vogelfisch” in Düsseldorf präsentiert

Max Gasser

 · 26.01.2025

So war der neue Einmann-Foiler bei seiner Premiere auf der boot Düsseldorf zu sehen
Foto: N. Günter
Die wohl kleinste Premiere auf der boot Düsseldorf 2025 könnte einen nachhaltigen Einfluss auf die Segelwelt nehmen. Der neue Birdyfish S soll die Einstiegshürde zum Foilen weiter nach unten verschieben – finanziell wie auch im Bereich der Anforderungen an die Segler.

Dass Foilen die Zukunft des Segelns in weiten Teilen bestimmen wird, scheint mittlerweile unausweichlich. Der Weg dorthin schien bislang allerdings noch recht beschwerlich. Während sich die Performance-Klassen, allen voran die Motte, in schier utopische Preiswelten entwickelten, kamen neue, insbesondere auf Foiling-Einsteiger ausgerichtete Projekte noch nicht richtig in Fahrt.

Aus dem bunten Gemenge von Foiling Dinghy, Peacoq, Gerys 4.7 und weiteren, mausert sich eine französische Werft derzeit möglicherweise zum Anführer der Foiling-Bewegung. Birdyfish heißt die 2022 gelaunchte und für zwei Personen ausgelegte Konstruktion, von der schon über 150 Einheiten verkauft wurden. Jetzt kommt der kleine Bruder Birdyfish S als Einmann-Dinghy auf den Markt. Auf der boot Düsseldorf 2025 wurde er erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Neuer Foiler für jedermann

Das Konzept des ersten Modells wurde von den Designern strikt fortgeführt: Durch ihre Form selbstregulierende C-Foils kombiniert mit einem klassischen T-Foil am Ruderblatt sorgen für den nötigen Auftrieb. Das erlaubt eine stabile Fluglage und erleichtert den Einstieg im Vergleich zu Motten oder ähnlichen Designs mit ausschließlich T-Profilen enorm. Durch ihre bis auf den voluminösen Bug recht klassische Rumpfform kann die Bridyfish-Serie zudem auch im Verdrängermodus gesegelt werden. “Jeder kann mit dem Ding foilen, solange er eine Jolle einigermaßen beherrscht. Und das ist das, was im Markt gefehlt hat”, erklärt Ferdinand Ziegelmayer, Geschäftsführer beim deutschen Händler der aufstrebenden Spaßgeräte. Das Hamburger Unternehmen vertreibt mit Waszp und Switch One Design bereits weitere foilende Jollen.

Dennoch kann der “Vogelfisch” genauso mit hohen Spitzengeschwindigkeiten glänzen: Bei 27 Knoten soll der aktuelle Rekord der Zweimann-Version liegen. Beim neuen Birdyfish S gibt es bisher keine Vergleichsdaten, er dürfte allerdings etwas langsamer sein. Dafür soll sich der Einmann-Foiler bereits ab rund acht Knoten Windgeschwindigkeit aus dem Wasser heben und so für beinahe alle Reviere in Deutschland geeignet sein.

Birdyfish S: Simples Rigg, Foils aus GFK

Eine weitere wichtige Komponente ist das extrem simpel gehaltene Rigg mit komfortabel viel Platz unterm Baum und einer Segelfläche von 9,5 m² bei einem Gewicht des Bootes von 100 Kilogramm auf 4,20 Meter Länge und 1,60 Meter Breite. Dank aufholbarer Foils ist der Birdyfish S zudem unkompliziert slippbar.

Für einen Foiler auffällig ist die enorm robust wirkende Verarbeitung sowie die gewählten Materialien. So sind neben dem Rumpf auch die Tragflächen aus GFK gefertigt. Auch beispielsweise bei der Ruderkassette hat man sich gegen Carbon und für Metall entschieden. Das unterstreicht die Ausrichtung für absolute Foiling-Einsteiger aus allen Altersklassen, reduziert Schäden und auch den Preis. Rund 15.000 Euro soll das neue Fluggerät beim deutschen Händler Ziegelmayer kosten. Bisher ist lediglich die Baunummer eins fertiggestellt, bis Juni dieses Jahres sollen 19 weitere Einhand-Foiler entstehen.

Technische Daten des Birdyfish S

  • Rumpflänge: 4,20 m
  • Breite: 1,60 m
  • Gewicht: 100 kg
  • max. Crewgewicht: 150 kg
  • Großsegel: 9,5 m²

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