Michael Good
· 28.08.2017
Die Schöchl-Werft in Österreich arbeitet an einem neuen, großen Schiff mit Achtercockpit. Die erste Sunbeam 46.1 soll im Juni 2018 erstmals segeln
Die Konstruktion kommt wieder aus dem Büro von J&J Design der Brüder Japec und Jernej Jakopin. Die Slowenen haben der neuen Sunbeam 46.1 einen aufrechten Steven sowie ein positives Yachtheck verpasst, dazu einen recht ausgeprägten Decksprung. Damit übernimmt die neue 46er die Formensprache der Sunbeam 40.1, welche im Frühjahr 2015 als Neuheit vorgestellt worden ist (Test in YACHT 2/15). Beim neuen Boot sind die Linien allerdings noch deutlich gestreckter und die Rumpffenster schmaler. Insgesamt versprechen die ersten Renderings stimmige und sehr attraktiven Linien.
Als Neuheit wird der Sunbeam 46.1 ein Targabügel über dem Cockpit angebaut. Daran kann die Sprayhood, ein Sonnen-Bimini oder eine komplett geschlossene Kuchenbude angeschlagen werden. Und: Über den Bügel läuft zudem auch die Führung der Großschot, welche nach vorn umgelenkt und doppelseitig ins Cockpit zurückgeführt wird. Damit bleibt die Plicht frei von Schottalje und Travellerschiene.
Die Sunbeam 46.1 wird in drei verschiedenen Varianten angeboten, wobei sich die Unterschiede auf funktionale Abstimmungen beim Rigg konzentrieren. Das Standard-Boot kommt als Cruising-Version auf den Markt, mit 2-Saling-Alumast und überlappender Genua. Als Option könnte das Boot auch mit Selbstwendefock ausgerüstet werden. In der Performance-Variante erhält die Sunbeam ein höheres Carbon-Rigg, dazu Laminat-Segel. Die Blauwasser-Ausführung schließlich wird mit einem zusätzlichen Kutterstag und einem rollbaren Code Zero ausgestattet. Die Idee dabei ist, dass auf langer Fahrt alle drei Segel dauerhaft angeschlagen bleiben und je nach Bedarf aus- und eingerollt werden. Der Bugspriet wird als ein Extra angeboten und soll sich auch als Trittstufe anbieten. Dazu kann an der Bugnase eine Bugleiter angeschlagen werden. Diese Option freut vor allem die Segler, welche oft in den Schären unterwegs sind oder vorzugsweise mit dem Bug zum Steg liegen.
Während die kleine Schwester Sunbeam 40.1 einen T-Kiel zeigt, erhält die größere 46.1 jetzt einen L-Kiel mit Tiefgängen von 2,20 Meter (Standard) oder wahlweise 1,90 Meter (Option Kurzkiel). Spannend: Der Rumpf der neuen 46er wird mit einem halbliegenden Skeg gebaut. Dies soll die Anströmung ans Ruderblatt im oberen Bereich verbessern. Zudem kann im Skeg auch ein Heckstrahlruder integriert werden – das ist eine echte Novität, welche jetzt von Sunbeam vorgestellt wird. Man darf sehr gespannt sein, wie sich das innovative System bewähren wird.
Für den Innenausbau können sich Käufer zwischen Eichenholz und African Teak entscheiden. Das Standardlayout sieht drei großzügig angelegte Doppelkabinen und zwei Nasszellen vor. Das Bad im Vorschiff verfügt auch über eine separierte Duschkabine. Als Variation kann man das Boot als Zweikabiner bestellen. In dem Fall wird die Achterkabine auf der Steuerbordseite als große Backskiste ausgebaut, die sowohl von außen aus dem Cockpit als auch von innen durch eine Tür erreichbar ist.
Die erste Sunbeam 46.1 soll im Juni 2018 fertig sein und dann für einen YACHT-Test zur Verfügung stehen. Werftchef Gerhard Schöchl nennt auch schon einen ersten Preis: 449.820 Euro soll die neue Sunbeam kosten, inklusive 19 % Mehrwertsteuer.