Michael Good
· 27.11.2012
Mit einem neuen 36-Fußer wendet sich Jeanneau wieder an sportliche Segler. Die Sun Fast 3600 soll sich für Rennen off- und inshore anbieten
Lange Zeit war es ruhig um Jeanneaus sportlich orientiertes Programm Sun Fast. Zuletzt im Jahr 2007 haben die Franzosen mit der Sun Fast 3200 ein neues Projekt für den Leistungssektor vorgestellt. Das Boot (Test in YACHT 22/2007) war damals sehr gezielt für die Bedürfnisse von Langstrecken-Regatten ein- oder zweihand ausgelegt worden, insbesondere für die Teilnahme am Transatlantik-Rennen "Transquadra". Mit Erfolg: Bei den Rennen 2008 und 2011 brachte es die Sun Fast 3200 mit einem starken Feld am Start sogar zu einer eigenen Klassenwertung.
Jetzt stellt Jeanneau mit der Sun Fast 3600 eine größere Schwester vor, die sich konzeptionell und auch optisch sehr stark an der kleineren Ausführung orientiert. Die äußeren Merkmale der Konstruktion von Daniel Andrieu bleiben beinahe unverändert. Das heißt: doppelte Ruderblätter, tiefer L-Kiel mit Bleiballast, feste Bugnase für Gennaker und/oder Code Zero sowie ein hoher und leistungsorientierter Segelplan. Der markante Unterschied: Das neue Boot erhält markant ausgeprägte Kimmkanten (Chines) für eine bessere Performance und mehr Steifigkeit vor allem auf den Kursen mit dem Wind.
Zwar ist das Konzept der neuen Sun Fast 3600 ebenfalls für lange Rennen offshore ausgelegt, im Vergleich zur kleineren Schwester bietet sich dieses Boot zusätzlich aber noch mehr auch für den Einsatz auf der Kurzdistanz und Dreiecksregatten mit Crew an. Das Ziel: Aufbau einer neuen Einheitsklasse.
Der Traveller wurde nicht mehr ganz hinten am Boot angebaut, er ist nun mittig im Cockpit bedienbar. Speziell ist die Steuerung mit zwei Pinnen auf jeweils ein Ruderblatt. Das sorgt für doppelte Sicherheit unterwegs und erleichtert zudem das Lenken auf den langen Schlägen. Alternativ ist die Sun Fast 3600 auch mit zwei Steuerrädern erhältlich.
Für den Innenausbau übernimmt Jeanneau das Konzept der kleineren 3200, also mit zwei Doppelkabinen achtern, einem langen Salon, aber ohne Wohn- und Schlaf-Ausbau im Vorschiff. Dort ist stattdessen die Nasszelle mit Toilette platziert. Auch beim größeren Boot wird der Innenausbau entsprechend dem sportlichen Konzept eher nüchtern und funktionell ausfallen. Auch hier werden abnehmbare Stausäcke aus Segelstoff anstelle von festen Stauschränken angebaut sein.
Rumpf und Deck werden auch beim neuen Boot der Reihe Sun Fast mit einem starken Fokus auf Gewichtsreduktion im Vakuum-Infusionsverfahren mit Balsaholzkern gefertigt. Jeanneau kündigt die Premiere der Sun Fast 3200 erst für die Herbstmessen 2013 an. Eine erste Preisvorstellung wird im kommenden Sommer kommuniziert.