RM 1370Moderne Form geht auch in Holz

Michael Good

 · 03.01.2017

RM 1370: Moderne Form geht auch in HolzFoto: RM Yachts
RM 1370

RM Fora Marine in Frankreich pflegt die Modellpalette wie kaum eine andere Werft. Nach nur drei Jahren erhält jetzt das Flaggschiff ein umfassendes Update

Die Änderungen sind wohl überschaubar, aber dennoch wesentlich. Die neue RM 1370 kommt als Ersatz für die 1360 (Test in YACHT 3/14) insbesondere mit einem komplett neu konstruierten Rumpf. Der Freibord ist höher und der Rumpf im vorderen Bereich voluminöser geformt. Das soll dem Boot vor allem auf den schnellen Raumwindkursen helfen, die Nase leichter und schneller hochzukriegen. Dazu fällt der Bugsteven jetzt neu leicht negativ ab, was nicht nur gut und sportlich aussieht, sondern auch die Wasserlinie erheblich verlängert. Damit wird das Boot bessere Eigenschaften auf den Am-Wind-Kursen zeigen. Marc Lombard, der Hausarchitekt von RM Fora Marine, hat auch die Pläne der 1370 ausgearbeitet.

  RM 1370Foto: RM Yachts
RM 1370

Neu ist ebenso der nunmehr fest angebaute Bugspriet für den Gennaker oder den Code Zero. Der Rüssel dient zudem als Ankerhalterung sowie als Trittstufe zum Ein- und Aussteigen über den Bug. Das Deckslayout bleibt im Vergleich zum Vorgängermodell 1360 weitgehend unverändert. Geprüft gut und typisch für die Yachten von RM ist insbesondere die Anordnung mit den beiden direkt und erhöht am Niedergang angebauten Genua-Schotwinschen.

Noch mehr Varianz ist zudem für die Rumpfanhänge geboten. Üblich war schon bisher die Wahl zwischen dem Standard-Festkiel in T-Form und der Option auf Bi-Kiele, womit das Boot problemlos trockenfallen kann. Als zusätzliche Alternative kann die RM 1370 jetzt auch mit einem Schwenkkiel bestellt werden. Damit lässt sich der Tiefgang von maximal 3,20 Meter stufenlos auf 1,30 Meter reduzieren. Allerdings wird für den flexiblen Anhang ein happiger Aufpreis von fast 30.000 Euro fällig. Kostenintensiv ist auch die Option auf ein Kohlefaser-Rigg, 31.000 Euro werden hierfür verlangt. Standard ist das herkömmliche Zweisalingsrigg aus Aluminium. Für lange Hochsee-Passagen würde sich wahlweise ein Kutterstag anbauen lassen.

  RM 1370Foto: RM Yachts
RM 1370

Beim Innenausbau und im Vergleich zum Vorgängerin 1360 bleibt es weitgehend bei optischen Anpassungen und kleinen Änderungen im Detail. Einzig für die Achterkabine auf der Steuerbordseite wird die Werft jetzt Ausbauoptionen mit einer großen Doppelkoje oder zwei übereinanderliegenden Einzelkojen anbieten. Für Blauwassersegler ist zudem der Ausbau mit einem begehbaren Werkstattraum machbar. Die Doppelkoje im Vorschiff ist jetzt nicht mehr als Inselbett gestaltet, sondern baut über die ganze zur Verfügung stehende Breite. Damit wird die Liegefläche noch großzügiger ausfallen.

RM Fora Marine ist bekannt für ihre exklusive Bauweise. Die Rümpfe werden im Knickspant mit Sperrholzplatten gefertigt und mit Glasfaser oder auf Wunsch mit Kevlar überzogen. Das Deck dagegen ist komplett in GFK-Sandwichbauweise im Vakuum-Infusionsverfahren hergestellt. Die erste RM 1370 ist jetzt bei der Werft in La Rochelle im Bau und soll wohl im Frühjahr 2017 segeln. Die Standardversion mit Festkiel und dem herkömmlichen Alurigg wird 351.150 Euro kosten, inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer, aber noch ohne die Segel.

RM Yachts wird auf der Messe boot in Düsseldorf vertreten sein, in Halle 15, am Stand D31. Dort werden sich Interessierte natürlich auch über die neue RM 1370 informieren können.

RM 1370
Foto: RM Yachts

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