Die YACHT-Tests der schnellen Fahrtenboote und Performance Cruiser des Jahres 2025 zeigen deutlich, wie stark sich das Segment ausdifferenziert. Im Kern teilen sich die Konzepte in drei Gruppen: rein regattaorientierte Konstruktionen mit minimalistischem Ausbau, Crossover-Yachten mit Regattafokus und begrenztem Komfort sowie Performance-Cruiser, die bewusst Geschwindigkeit und Tourentauglichkeit verbinden. Konstruktiv dominieren breite, formstabile Rümpfe, große Riggs und konsequenter Leichtbau. Die Spanne reicht von Foil-unterstützten Konzepten über Grand-Prix-Racer aus Carbon bis hin zu GFK-Serienbooten mit optimiertem Gewicht.
Für die Praxis sind drei Dimensionen entscheidend: Erstens das Segelverhalten – insbesondere, ob und wie früh das Boot ins Gleiten kommt, wie stabil es aufrecht segelt und wie präzise die Ruderanlage Rückmeldung gibt. Zweitens die Beherrschbarkeit – also, ob die Performance mit kleiner Crew, Eignercrew oder nur mit professioneller Mannschaft sinnvoll abrufbar ist. Drittens der Grad der Tourentauglichkeit – von nahezu leergeräumten Rennplattformen ohne nennenswerten Innenraum bis hin zu ausgebauten Yachten mit vollständiger Pantry, mehreren Kabinen und ausreichendem Stauraum. Preislich staffeln sich die Boote entlang dieses Spektrums: Hightech-Racer mit Carbonbauweise, Foils und komplexen Systemen liegen klar im oberen und professionellen Bereich, während auf Serienfertigung basierende Performance-Cruiser ein breiteres Eignerpublikum adressieren. Die zentrale Entscheidung für Eigner lautet daher nicht nur „wie schnell“, sondern vor allem „wie nutzbar“ – für welchen Einsatzzweck und mit welcher typischen Crewstruktur das jeweilige Konzept sinnvoll ist.
Wir haben im Folgenden die wichtigsten Merkmale der Performance-Cruiser 2025 zusammengefasst:
Unter Segeln zeigt die ClubSwan 43 einen klaren Racer-Charakter mit präzisem, leichtgängigem Ruder, hoher Formstabilität und ausgeprägter Power am Wind. Das Boot beschleunigt früh, trägt viel Segelfläche und bleibt dank moderner Kiel-Ruder-Kombination auch bei Druck gut kontrollierbar – ideal für ORC-/IRC-Regatten und ambitionierte Clubrennen.
Ausrüstung und Ausbau kombinieren Regattafokus mit echter Fahrtentauglichkeit: Leichtbau-Möblierung, funktionales Layout und ordentliche Stauraumverhältnisse ermöglichen Wochenendtörns und Urlaubsfahrten ohne radikale Abstriche. Die Preislage bewegt sich klar im Premiumsegment, bietet dafür aber eine hochwertige Bauqualität und ein exquisites Markenimage.
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Seglerisch übernimmt sie den agilen, leichtfüßigen Charakter der Dehler 30od, ist aber weniger nervös am Ruder und verzeiht Bedienfehler besser. Das Boot beschleunigt schnell, segelt hoch am Wind und bleibt mit kleiner Crew gut beherrschbar – ideal für sportliche Eigner, die nicht permanent im Grenzbereich unterwegs sein wollen.
Beim Ausbau bietet sie mehr Komfort als die radikale Einheitsklasse: praktikable Pantry, brauchbare Kojen und ein wohnlicheres Innenraumkonzept machen auch längere Wochenendtörns attraktiv. Die Ausrüstung bleibt funktional statt luxuriös, der Preis zielt auf Eigner, die viel Segelleistung pro Euro suchen, ohne in Voll-Carbon-Regionen vorzudringen.
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Die ClubSwan 28 ist unter Segeln ein hochsportliches One-Design-Boot mit großer Segelfläche, geringem Gewicht und sehr direktem Feedback. Sie reagiert sensibel auf Trimm und Crewgewicht, läuft schnell an und belohnt sauber gesegelte Manöver mit hohen Geschwindigkeiten – klar auf Regattaeinsatz und eingespielte Mannschaften ausgelegt.
Ausrüstung und Ausbau sind kompromisslos auf Racing getrimmt: reduzierter Innenraum, minimales Gewicht und kaum Komfortfeatures. Die Investition fließt in Rigg, Hardware und Bauqualität, nicht in Wohnlichkeit. Entsprechend ist auch der Preis klar als Regattaprojekt zu verstehen, weniger als Familienboot-Budget.
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Die Xr 41 kombiniert ein auf ORC-Performance optimiertes Design mit kräftigem Rigg und feiner Trimmvielfalt. Sie segelt schnell, bleibt dennoch ausgewogen am Ruder und lässt sich von einer engagierten Crew gut beherrschen – gleichermaßen interessant für Regatten und schnelle Langfahrten.
Im Ausbau setzt die Xr 41 auf hochwertigen, aber nicht übertrieben schweren Innenausbau mit klarer Fahrtentauglichkeit: funktionale Pantry, gute Stauraumkonzepte und vernünftige Kabinen. Obendrein lasen sich einige Komponenten mit wenig Aufwand ausbauen. Das Preisniveau liegt im oberen Bereich, spiegelt aber die Kombination aus Regattapotenzial, Bauqualität und Fahrtenkomfort wider.
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Unter Segeln steht die Quant GT 33 für radikale Performance: Foil-Unterstützung, sehr geringes Gewicht und ein aufs Gleiten optimiertes Design ermöglichen spektakuläre Geschwindigkeiten. Das Boot reagiert extrem direkt, verlangt vorausschauende Segeltechnik und belohnt mit eindrucksvollem Speed-Potenzial.
Ausrüstung und Ausbau sind vollständig dem Rennzweck untergeordnet: kaum Komfort, reduzierter Innenraum und konsequente Gewichtseinsparung. Der Preis reflektiert Hightech-Komponenten und Entwicklungsaufwand und richtet sich an Performance-Enthusiasten, nicht an klassische Fahrtensegler.
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Seglerisch tritt die Beneteau First 30 als Planing-Cruiser auf, der früh ins Gleiten kommt und raumschots wie am Wind deutlich lebendiger unterwegs ist als klassische Fahrtenboote dieser Größe. Das Ruder bleibt auch bei höherem Tempo gut kontrollierbar, die Segelpläne sind auf Einsteiger bis ambitionierte Crews skalierbar.
Ausrüstung und Ausbau orientieren sich klar an Fahrtenansprüchen: vollwertige Pantry, vernünftige Kojen und ein brauchbarer Salon erlauben Urlaubsfahrten mit kleiner Crew oder Familie. Preislich bleibt die Yacht im erreichbaren Segment und bietet viel Segelleistung pro investiertem Euro.
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Die Wallyrocket 51 ist unter Segeln ein kompromissloser Grand-Prix-Racer mit beeindruckendem Leistungsvermögen. Prepreg-Carbon, Wasserballast und ein hoch entwickeltes Rigg ermöglichen Geschwindigkeiten auf Topniveau, verlangen aber eingespielte Proficrews und intensives Trimmmanagement.
Innenausbau und Komfort sind auf das Nötigste reduziert; jedes überflüssige Kilo wird vermieden. Die Ausstattung ist hochklassig, aber rein funktional. Das Preisniveau liegt klar in der Spitzenliga und adressiert kampagnenorientierte Projekte, nicht klassische Eignerfamilien.
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Seglerisch positioniert sich die Grand Soleil Blue als sportlicher Performance-Cruiser mit lebendigem, aber gut kontrollierbarem Charakter. Moderner Rumpf, großes Rigg und sauber abgestimmte Ruderanlage ermöglichen hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten, ohne den Steuermann zu überfordern.
Ausrüstung und Ausbau sind hochwertig und klar auf Eigner ausgerichtet, die Komfort und Design schätzen: edle Materialien, durchdachte Layouts und genügend Stauraum für längere Törns. Der Preis spiegelt sowohl Markenimage als auch Performance- und Komfortanspruch wider.
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Die Beneteau First 36 SE segelt als tourentauglicher Regattasegler mit ausgeprägter Allround-Performance. Sie kommt früh ins Gleiten, bleibt kurssicher und lässt sich auch mit kleiner Crew gut handhaben – ideal für Clubregatten und schnelle Familientörns.
Beim Ausbau setzt die 36 SE auf einen leichten, aber vollständigen Innenraum mit Pantry, Kojen und Stauraum auf gutem Fahrtenniveau. Die Ausstattung ist pragmatisch und auf Gewichtseffizienz ausgelegt, der Preis zielt auf ambitionierte Amateure, die ein ernsthaft schnelles, aber familientaugliches Boot suchen.
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