Michael Good
· 27.10.2020
Die Baunummer 1 des neuen Fast-Cruisers von Pogo Structures ist fertig und segelt. Nun hat die Werft erste Bilder vom Testschlag geschickt
Die Marke Pogo steht wie kaum eine andere für die Kombination von komfortablen Tourenkonzepten und sportlicher Hochseetauglichkeit. Die Boote aus der Werft in der Bretagne sind bekannt dafür, dass sie sowohl die Ansprüche von Fahrten- und Familienseglern als auch die Bedürfnisse des Offshore-Rennsports abdecken. Der oft gefragte Kompromiss ist nicht einfach. Trotzdem hat sich Pogo Structures genau darauf spezialisiert und meistert die schwierige Gratwanderung seit vielen Jahren mit Erfolg und immer wieder neuen Modellen.
Im März dieses Jahres hat Pogo Structures mit der Ankündigung eines neuen, großen Bootes überrascht. Das Projekt wurde bei YACHT online bereits ausführlich vorgestellt. Jetzt ist die Baunummer 1 fertiggestellt und hat in der Bretagne die ersten Werfttests schon hinter sich gebracht. Die Testredaktion der YACHT will nun versuchen, für einen Test möglichst bald auf das Schiff zu kommen. Bis es so weit ist, hat die Werft zwischenzeitlich schon mal die ersten Fotos von den Probeschlägen geschickt (siehe nachfolgende Bildergalerie). Allerdings sind Fotos vom Innenausbau noch nicht verfügbar, weil Teile der Polsterungen und Verkleidungen noch nicht fertig und eingebaut sind. Die Renderings geben einen Eindruck davon, wie das Schiff unter Deck aussehen wird.
Gebaut werden der Rumpf und das Deck der neuen Pogo 44 als GFK-Konstruktion im Vakuum-Infusionsverfahren. Die größtmögliche Gewichtseinsparung ist bei Pogo ein beherrschendes Thema. Mit einem Gewicht von nur 5,9 Tonnen ist die Pogo 44 im Vergleich mit ähnlichen Schiffskonzepten relativ leicht, trotz vollwertigem Innenausbau und einem nicht unerheblichen Ballastanteil im Kiel. Die Werft stellt sowohl die Rümpfe als auch die Decks durchgängig im Vakuum-Infusionsverfahren mit Schaumkern her. Standard ohne Alternative ist der elektrohydraulische Schwenkkiel mit einer Tiefgangvarianz von 1,35 bis 3,10 Meter. Dazu kommen wegen des breiten und flachen Heck zwangsläufig doppelte Ruderblätter.
Im Standard wird die Pogo 44 mit einer doppelten Pinnensteuerung ausgestattet, zwei Steuerräder werden als Option machbar sein. Entscheiden muss sich der Kunde zudem zwischen dem Standard-Alurigg und einem Rigg aus Kohlefaser. Die Carbon-Option ohne Achterstag (wie beim Prototypen auf den Fotos) ermöglicht es, ein flächigeres Großsegel mit einem weit ausgestellten Segelkopf (Square Head) anzuschlagen. Das Rigg steht an Deck sehr weit achtern, sogar noch hinter der Schiffsmitte. Damit fällt die Genua im Vergleich sehr groß aus. Die Segeltragezahl liegt mit einem Wert von knapp 5,9 weit über dem Durchschnitt für vergleichbare Performance-Boote.
Für den Innenausbau sind zwei Doppelkabinen achtern vorgesehen, dazu im Vorschiff wahlweise eine große oder zwei kleinere, abgetrennte Kabinen. Die Layouts aller Machbarkeiten sind unten als kleine Bildergalerie angehängt. Der Grundpreis für die neue Pogo 44 wird von der Werft mit 323.340 Euro angegeben, inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer, aber ohne Segel und Elektronik.
Pogo 3, Mini 6.50, Serienboot