NachgewürztBilder vom Test der Hanse 360 ST

Hauke Schmidt

 · 16.05.2025

Die Sportversion Hanse 360 ST ist an den folierte Rumpffenstern und den schwarzen Beschlägen zu erkennen
Foto: Yacht / Ben Scheurer
Hinter dem Kürzel ST verbirgt sich ein umfangreiches Tuning-Paket für die Hanse 360. Mit einem höheren Rigg und optimierten Rumpfanhängen soll die Sport-Tourer-Version besser segeln, zudem bietet sie mehr Trimmmöglichkeiten. Wir waren an Bord.

Hanse rüstet das erfolgreiche Fahrtenmodell Hanse 360 mit einem Sportpaket auf. Die neue ST-Version (Sport Tourer) soll rund 10 Prozent mehr Segelleistung bieten als das Standardmodell. Hauptverantwortlich dafür ist ein 85 Zentimeter höherer Mast mit Dyform-Wanten und 10 Prozent mehr Segelfläche. Dazu kommen ein tieferer und schwererer T-Kiel und ein widerstandsärmeres Ruderblatt.

Sportliche Optik

Bei der ersten Begegnung am Ausrüstungssteg der Werft wird die 360 ST von zwei Touren-Schwestern eingerahmt. Auffälligste Unterscheidungsmerkmale sind die mit Carbongewebe überzogene Gennakernase, die schwarz beschichteten Relingsstützen und die mit perforierter Folie kaschierten Rumpffenster. Das gibt dem Boot schon mal einen aggressiveren Auftritt. Leider sind die beiden Schwesterschiffe noch nicht aufgeriggt, womit der Vergleich der Masten entfällt. Die weiteren Tuningmaßnahmen wie der T-förmige, 135 Kilogramm schwerere Gusseisenkiel sowie das leichtere Deck bleiben zunächst im Verborgenen. Ebenso unauffällig gibt sich der Sport-Tourer beim Ablegen. Der 40 PS starke Motor bringt rund 60 Kilogramm zusätzlich auf die Waage, bewegt den 36-Füßer aber auch sehr souverän. Auf das ebenfalls installierte, ausfahrbare Bugstrahlruder könnte man verzichten, was zusammen mit der leichteren Standardmaschine einen Gewichtsvorteil von rund 100 Kilogramm ergeben würde.

Bessere Ausstattung

Im Cockpit fallen die beiden sich zusätzlichen Winschen für die auf dem Aufbau montierten Genuaschoten und der vertieft eingebaute Traveller auf. Beides sorgt dafür, dass sich die Segel besser trimmen lassen. Apropos Segel: Das Testboot ist mit den optionalen, schwarzen Epex-Segeln von Elvström bestückt, die ST-Version kommt aber schon in der Grundausführung mit Laminatsegeln, die es sonst nur gegen Aufpreis gibt. Ebenfalls aufpreispflichtig sind die elektrischen Winschen von Selden, im Standard kommt der Sport-Tourer mit manuellen Racing-Winden von Lewmar. Dank 52er-Größe sind auch diese deutlich kräftiger als die der normalen Hanse 360, womit das Handling komfortabel sein sollte. Elektrisch betrieben gelingt das Segelsetzen auf dem Testboot sehr bequem. Auf Knopfdruck wandert das durchgelattete Großsegel nach oben, Gleiches gilt für den Code Zero, den wir aufgrund des schwachen Windes als erstes ausprobieren. Sein Furler stammt von Selden und wird ebenfalls elektrisch betrieben, womit das Segel in Sekunden aus- und eingewickelt werden kann..

Gerade bei Lichtwind zeigt sich auch der Vorteil des langen, von den Rädern laufenden Travellers: Er kann weit nach Luv getrimmt werden, womit das Großsegel die gewünschte Verwindung bekommt. Mehr zu den Segeleigenschaften der Sportversion in Kürze im vollständigen Test.

Hanse 360 und Hanse 360 ST im Vergleich

Die Grunddaten wie Rumpflänge, Gesamtlänge und Breite bleiben unverändert. Der Tiefgang, Masthöhe, Ballast und Segelfläche legen bei der Hanse 360 ST zu.

Technische DatenHanse 360 StandardHanse 360 ST
Rumpflänge10,60 m10,60 m
Gesamtlänge11,32 m11,32 m
Länge Wasserlinie10,29 m10,29 m
Breite3,99 m3,99 m
Masthöhe 16,7517,60 m
Tiefgang1,55 / 2,00 m2,15 m
Ballast1,8 t1,94 t
Großsegel36 m²40 m²
Genua (106%)30 m²33 m²
Gennaker104 m²112 m²
Grundpreis ab Werft221.220 Euro268.820 Euro

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