Hanse rüstet das erfolgreiche Fahrtenmodell Hanse 360 mit einem Sportpaket auf. Die neue ST-Version (Sport Tourer) soll rund 10 Prozent mehr Segelleistung bieten als das Standardmodell. Hauptverantwortlich dafür ist ein 85 Zentimeter höherer Mast mit Dyform-Wanten und 10 Prozent mehr Segelfläche. Dazu kommen ein tieferer und schwererer T-Kiel und ein widerstandsärmeres Ruderblatt.
Bei der ersten Begegnung am Ausrüstungssteg der Werft wird die 360 ST von zwei Touren-Schwestern eingerahmt. Auffälligste Unterscheidungsmerkmale sind die mit Carbongewebe überzogene Gennakernase, die schwarz beschichteten Relingsstützen und die mit perforierter Folie kaschierten Rumpffenster. Das gibt dem Boot schon mal einen aggressiveren Auftritt. Leider sind die beiden Schwesterschiffe noch nicht aufgeriggt, womit der Vergleich der Masten entfällt. Die weiteren Tuningmaßnahmen wie der T-förmige, 135 Kilogramm schwerere Gusseisenkiel sowie das leichtere Deck bleiben zunächst im Verborgenen. Ebenso unauffällig gibt sich der Sport-Tourer beim Ablegen. Der 40 PS starke Motor bringt rund 60 Kilogramm zusätzlich auf die Waage, bewegt den 36-Füßer aber auch sehr souverän. Auf das ebenfalls installierte, ausfahrbare Bugstrahlruder könnte man verzichten, was zusammen mit der leichteren Standardmaschine einen Gewichtsvorteil von rund 100 Kilogramm ergeben würde.
Im Cockpit fallen die beiden sich zusätzlichen Winschen für die auf dem Aufbau montierten Genuaschoten und der vertieft eingebaute Traveller auf. Beides sorgt dafür, dass sich die Segel besser trimmen lassen. Apropos Segel: Das Testboot ist mit den optionalen, schwarzen Epex-Segeln von Elvström bestückt, die ST-Version kommt aber schon in der Grundausführung mit Laminatsegeln, die es sonst nur gegen Aufpreis gibt. Ebenfalls aufpreispflichtig sind die elektrischen Winschen von Selden, im Standard kommt der Sport-Tourer mit manuellen Racing-Winden von Lewmar. Dank 52er-Größe sind auch diese deutlich kräftiger als die der normalen Hanse 360, womit das Handling komfortabel sein sollte. Elektrisch betrieben gelingt das Segelsetzen auf dem Testboot sehr bequem. Auf Knopfdruck wandert das durchgelattete Großsegel nach oben, Gleiches gilt für den Code Zero, den wir aufgrund des schwachen Windes als erstes ausprobieren. Sein Furler stammt von Selden und wird ebenfalls elektrisch betrieben, womit das Segel in Sekunden aus- und eingewickelt werden kann..
Gerade bei Lichtwind zeigt sich auch der Vorteil des langen, von den Rädern laufenden Travellers: Er kann weit nach Luv getrimmt werden, womit das Großsegel die gewünschte Verwindung bekommt. Mehr zu den Segeleigenschaften der Sportversion in Kürze im vollständigen Test.
Die Grunddaten wie Rumpflänge, Gesamtlänge und Breite bleiben unverändert. Der Tiefgang, Masthöhe, Ballast und Segelfläche legen bei der Hanse 360 ST zu.
Technische Daten | Hanse 360 Standard | Hanse 360 ST |
Rumpflänge | 10,60 m | 10,60 m |
Gesamtlänge | 11,32 m | 11,32 m |
Länge Wasserlinie | 10,29 m | 10,29 m |
Breite | 3,99 m | 3,99 m |
Masthöhe | 16,75 | 17,60 m |
Tiefgang | 1,55 / 2,00 m | 2,15 m |
Ballast | 1,8 t | 1,94 t |
Großsegel | 36 m² | 40 m² |
Genua (106%) | 30 m² | 33 m² |
Gennaker | 104 m² | 112 m² |
Grundpreis ab Werft | 221.220 Euro | 268.820 Euro |