Michael Good
· 04.05.2019
Hallberg-Rassy arbeitet an einem neuen 40-Fußer mit Mittelcockpit. Ein weiterer Schritt in der engagierten Gesamterneuerung der traditionellen Typenreihe
Mit der Vorstellung der neuen Hallberg-Rassy 40C schicken die Yachtbauer in Schweden die bewährte Longsellerin HR40 in Rente, welche zuletzt noch in der Version MKII im Angebot stand. Der Namenszusatz C steht dabei für „Centercockpit“, was in dem Fall nachvollziehbar Sinn macht. Die nur wenig größere Hallberg-Rassy 412 mit Achtercockpit (Test YACHT 16/2012) bleibt weiterhin im Programm der Werft bestehen. Somit besetzen die Schweden das äußerst wichtige, weil beliebte Längensegment um 40 Fuß Rumpflänge auch weiterhin gleich mit zwei Schiffen und unterschiedlichen Cockpit-Layouts.
Auch die neue Hallberg-Rassy 40C übernimmt – wenig überraschend – das bewährte neue Typenkonzept. Heißt: doppelte Ruderblätter, mehr Rumpfvolumen im Vorschiff und vor allem am Heck, steiler Steven sowie ein fest angebauter Bugrüssel für zusätzliche Leichtwindsegel wie Gennaker oder Code Zero. Das neue Design wurde mit der Hallberg-Rassy 44 (Test YACHT 3/2017) vorgestellt und mit den Typen HR 340 (YACHT 20/2017) und HR 57 (Test YACHT 20/2018) zwischenzeitlich weiter ausgebaut. Das neue Schiff soll jetzt die goldene Mitte besetzen.
Das Mittelcockpit der 40C wird genau dieselben Abmessungen aufweisen wie dasjenige ihrer größeren Schwester HR 44. Die Sitzbank für den Steuermann ist auch beim neuen Schiff leicht erhöht, was für eine gute Sicht über das Schiff nach vorn und gleichzeitig unter Deck für eine großzügige Stehhöhe in der Achterkabine sorgt. Fallen und Trimmleinen werden innerhalb vom Kajütaufbau auf zwei Winschen geführt, welche im hohen Cockpitsüll integriert sind. Die Funktionen können sowohl von der Mannschaft als auch vom einhandsegelnden Steuermann bedient werden. Diese Anordnung hat sich schon im Test der HR44 sehr gut bewährt. Alle Winschen können zudem auch mit Elektroantrieben ausgestattet und vom Steuerstand aus über Knopfdruck bedient werden. Käufer müssen sich entscheiden, ob sie eine fest integrierte Heckplattform oder eine größere und klappbare Badebühne wünschen. Diese Flexibilität wird von Hallberg-Rassy zum ersten Mal in dieser Form angeboten. Zudem können Kunden zwischen fester Windschutzscheibe mit flexibler Sprayhood oder einem robusten Hardtop wählen.
Auch für den Innenausbau kann Hallberg-Rassy auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse eingehen – mehr denn je. Bei der neuen 40C stehen zwei verschiedene Größen für die Pantry zur Auswahl. Varianz ist auch für die Masterkabine achtern gegeben, wo man sich zwischen einem großen und zentralen Inselbett oder zwei getrennten Liegeflächen seitlich zu entscheiden hat. Und: Die Einrichtung kann man in traditionellem Khaya-Mahagoni oder mit hellem Eichenholz aus Europa bekommen.
Auf der großen Messe Öpped Varv bei der Werft in Ellös (23. bis 25. August 2019) werden Interessierte die Gelegenheit bekommen, die neuen Hallberg-Rassy 40C im Bau zu sehen. Weltpremiere wird das spannende Schiff dann im Januar 2020 auf der Messe boot in Düsseldorf feiern. Werftchef Magnus Rassy nennt gegenüber YACHT online auch schon eine erste Preiseinordnung: 3.957.600 Schwedische Kronen soll das neue, wie üblich bestens ausgestattete Schiff mit Segel ab Werft kosten, nach aktuellem Umrechnungskurs sind das rund 370.000 Euro, exklusiv Mehrwertsteuer.
Die neue Hallberg-Rassy 340 im Exklusivtest vor der schwedischen Westküste