Michael Good
· 17.05.2017
Hallberg-Rassy bringt jetzt auch ein Zehn-Meter-Boot mit zwei Ruderblättern und erstmals zwei Steuerrädern. Premiere ist im August auf der Hausmesse in Ellös
Darauf haben viele Fans von Hallberg-Rassy gewartet: ein neuer 34-Fußer. Die Entwicklung hat sich abgezeichnet. Letztes Jahr hat Werftchef Magnus Rassy mit der 44er eine neue Generation von HR-Yachten vorgestellt, mit doppelten Ruderblättern und Badeklappe (Test in YACHT 3/2017). Jetzt vollzieht die Werft den nächsten logischen Schritt im weiteren Programmausbau mit einem neuen Schiff für das beliebte Zehn-Meter-Segment und als Nachfolge für die Hallberg-Rassy 342, dem bisherigen Erfolgsmodell der Schweden aus dem Jahr 2005. Dieses Schiff wurde insgesamt 328 Mal gebaut.
Die 340 zeigt konstruktiv dieselben Neuerungen wie ihre größere Schwester Hallberg-Rassy 44. Konkret: steiler Bugsteven, fest anlaminierter Bugspriet (dient auch als Ankerhaltung) sowie ein deutlich breiteres Heck mit der Option auf eine abklappbare Badeplattform. Und auch das kleinere Schiff kommt jetzt ebenfalls mit zwei Ruderblättern, welche vor allem bei Wind viele Vorteile bringen. Das Schiff wird damit bei Druck und Krängung kontrollierter segeln, so wie es ihre größere Schwester HR 44 im YACHT-Test bereits hat unter Beweis stellen können. Um das breite Heck zu kompensieren, fällt die Konstruktion von Germán Frers auch im Vorschiffsbereich deutlich voluminöser aus als beim Vorgängermodell und mit sichtbar mehr Rundspant im Unterwasserschiff. Die Länge der Wasserlinie ist um 1,01 Meter länger als beim Vorgängermodell 342.
Eine weitere Folge der neuen Formensprache: Erstmals in der Geschichte der Werft wird für eine Hallberg-Rassy eine doppelte Radsteuerung angeboten. Dies erlaubt einen freien und ungehinderten Durchgang durch das Boot und sorgt für übersichtliche Steuerpositionen im Achtercockpit. Diese Auslegung allerdings werden die Schweden nur als Option anbieten – der Standard für das Zehn-Meter-Boot ist und bleibt die Pinnensteuerung. Das neue Schiff wird eine kurze, 105 Prozent überlappende Genua tragen, dazu ein gemäßigtes Großsegel mit leichter Achterliek-Ausstellung. Eine Selbstwendefock wird als Alternative dazu machbar sein. Dazu erhält das Zwei-Salings-Rigg von Sélden schon im Standard einen sehr kräftigen Achterstagspanner (1:24-Übersetzung) mit Dyneema-Kaskade
Insgesamt vier bündig eingebaute Skylights, dazu sieben Seitenfenster zum Öffnen und nochmals drei Rumpffenster – für ausreichend natürliches Licht und Frischluft unter Deck ist also gesorgt. Die zwei abgetrennten Kabinen im Vor- und Achterschiff bieten ausreichend große Kojenmaße für zwei Personen. Und die seitlichen Sofas im Salon sind ebenfalls als zusätzliche Kojen nutzbar.
Werftchef Magnus Rassy nennt für seinen jüngsten Wurf einen Einführungspreis von 221.400 Euro (inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer). Das ist derselbe Preis, wie die Werft zuletzt für das Vorgängermodell 342 verlangt hat. Ein Preisaufschlag ist mit dem Generationenwechsel also nicht verbunden.
Die Welt-Premiere der neuen Hallberg-Rassy 340 findet anlässlich der Inwater-Messe "Öppet Varv" vom 25. bis zum 27. August auf dem Werftgelände von HR in Ellös statt.
Die Hallberg-Rassy 44 im Test bei YACHT-TV