Firmenangaben zufolge lieferte am 7. März zum ersten Mal ein Schiff selbst produzierten grünen Wasserstoff, der an Land zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Die “Winz Maru” erzeugt den Wasserstoff während der Fahrt und wandelt ihn für den einfacheren Transport in flüssiges Methylcyclohexan (MCH) um. In Tokio wurde es anschließend Land gebracht. Mit seinem “Wind Hunter Project” will MOL eine emissionsfreie Schifffahrt und die grüne Wasserstoffgewinnung in großem Maßstab vereinen.
In den vergangenen Jahren waren bereits umfangreiche Tests mit der “Winz Maru” in der Omura-Bucht bei Sasebo durchgeführt worden. Dabei wurden alle Phasen der Wasserstoffproduktion, -speicherung und -nutzung an Bord erfolgreich erprobt. Im nächsten Schritt war es nun darum gegangen, den auf See produzierten Wasserstoff in der Bucht von Tokio sicher an Land zu bringen und dort für die Stromerzeugung zu nutzen.
Die Segelyacht, die als Versuchsträger fungiert, wurde zu diesem Zweck umfangreich modifiziert. Unter anderem installierte man leistungsstarke Wasserkraft-Generatoren ans Heck. Die Umwandlung des produzierten grünen Wasserstoffs in MCH erfolgt direkt an Bord. Um das Flüssiggas zu lagern, kamen große Tanks an Bord.
Für das Geschäftsjahr 2025 plant MOL, die Wasserstoffproduktion in der Bucht von Tokio weiter auszubauen. Angestrebt wird eine Menge von etwa 100 Normkubikmetern Wasserstoff. Dies entspricht rund 200 Litern MCH. Zudem arbeitet man bei MOL bereits an Studien für ein größeres Demonstrationsschiff sowie an der Entwicklung von Wasserstoff-Lieferketten für das Wind-Hunter-Konzept.
Ein kommerzielles Schiff zur grünen Wasserstofferzeugung soll ab 2030 realisiert werden. Für den Fall, dass ein solches von Segeln angetriebenes Schiff einmal in eine Flaute gerät, kann der zuvor erzeugte Wasserstoff gleich an Bord in Strom umgewandelt und für einen elektrischen Antrieb genutzt werden. Auf diese Weise ließen sich dann die nächsten windreichen Regionen energieautark ansteuern.
Mit dem Wind Hunter Projekt leiste MOL einen signifikanten Beitrag zur Realisierung seiner Nachhaltigkeitsziele. Außerdem zeige man dank der Kombination von Windenergie und Wasserstofftechnologie Wege auf, wie die Schifffahrt der Zukunft umweltfreundlicher und ressourcenschonender gestaltet werden könne, heißt es in einer Erklärung der Reederei.
Auch andernorts wird an ähnlichen Projekten getüftelt. Eines davon ist ein britische Startup namens Drift. Das Unternehmen will mithilfe von Hightech-Segelyachten saubere Energie erzeugen und diese durch den Einsatz künstlicher Intelligenz zur Nutzung an Land transportieren.