Global Exp 68Erste Bilder des brasilianischen Alu-Explorers

Martin Hager

 · 16.10.2025

Die 20,80 Meter lange Global Exp 68 entsteht in Brasilien bei MCP.
Foto: MCP
Blauwassersegler mit einem Faible für anspruchsvolle Routen aufgepasst. Die familiengeführte brasilianische Werft MCP präsentiert mit ihrem neuen Modell Global Exp 68 einen robusten Motorsegler für weltweite Fahrt, der in Guarujá aus Alu geschweißt wird. Der 20,80 Meter lange und 3,3 Millionen Euro teure Motorsegler feierte kürzlich seine Weltpremiere, vier Einheiten des robusten 45-Tonners sind bereits verkauft.

Der Familienbetrieb unter Leitung von Damien und Manoel Chaves baut im Osten Brasiliens und seit über vier Jahrzehnten Segel- und Motoryachten aus Alu. „Unsere Yachten kreuzen über die Meere von südlichen Breitengraden wie Ushuaia und der Antarktis bis zu den warmen Regionen der brasilianischen Küste und des Mittelmeers", erklärt Damien Chaves.

Werfteigenes Design

Den Rumpf der Global Exp 68 schweißen die Bootsbauer aus Alu, die wuchtigen Aufbauten werden aus Gewichtsgründen aus GFK-Sandwich laminiert. Das Design des kuttergetakelten Motorseglers entstand auf den Rechnern der beiden Werftchefs, die dem Sparcraft-Alu-Rigg mit 222 Quadratmetern Amwindsegelfläche einen neun Tonnen schweren hydraulischen Schwenkkiel entgegensetzten. Dieser reduziert den Tiefgang per Knopfdruck von 4,15 auf 2,05 Meter. Der Kiel wurde so entworfen, dass er bei Grundberührung nachgibt und in den Rumpf schwenkt.

​Viel Schutz im Doghouse

Ein Hauptmerkmal der Global Exp 68 ist der umfassende Schutz, den die soliden, wie hohen Aufbauten für das große Mittelcockpit, den Deckssalon und das Steuerhaus bieten. Das Doghouse mit negativer Windschutzscheibe schützt das Cockpit und den Steuerstand optimal und bietet dank großer Fenster einen perfekten Überblick. Sämtliche Fallen, Schoten und Trimmleinen sind direkt zum Arbeitsbereich des Steuermanns geführt.

​Erhöhter Salon und zweiter Steuerstand

Gemütliches Segeln bei ungünstigen Wetterbedingungen - dafür wurde die Global Exp 68 entworfen. Im erhöht gelegenen Salon ist ganz vorne ein zweiter Steuerstand integriert, mit Kontrolle über den Autopilot, Motor, das Bugstrahlruder und die Ankerwinde. So lassen sich auch extremste Expeditionen mit hohem Komfort bestehen.

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Spannendes Layout

Neben der über die gesamte Breite reichenden Eignerkabine im Heck und der VIP-Suite im Bug verfügen auch die Gästedoppelkabinen über viel Privatsphäre, da sie je über eigene Niedergänge aus dem Salon zugänglich sind. Der Eigner freut sich über ein Kingsize-Bett, eine Büro-Nische, viel Stauraum, ein Sofa und großzügiges geschnittenes Badezimmer. Der Platz für die großen Gästekabinen mittschiffs entsteht durch den erhöht platzierten Salon und sie bieten Doppelbetten, Klappsofas, viel Stauraum und ein eigenes Bad. Ganz vorne im Bug bietet die VIP-Suite so viel Platz, dass sie auch als Eignerkabine durchgehen würde. Von dieser Kabine aus haben der Eigner oder seine Gäste auch Zugang zum Technikbereich im Bug, indem auch eine Werkstatt untergebracht ist.

​Technische Bereiche

Wasserdichte Aluschotten umgeben einen begehbaren Maschinenraum mit Stehhöhe, in dem neben einem Yanmar-Motor, ein Kohler-Generator, Wasseraufbereitungsanlagen und Hydraulikaggregate untergebracht sind. Zusätzlich gibt es eine Elektronik-Kammer, die man eher auf einer Superyacht erwarten würde. Ein Bereich mit kontrollierter Belüftung, der für Navigationselektronik, Batterieladegeräte und Überwachungssysteme reserviert ist. Ziel ist es, eine ideale Umgebung für die Aufbewahrung der empfindlichsten Geräte zu gewährleisten.

​Tendergarage mit Lift

​Neben vier großen Kabinen bietet der voluminöse Rumpf im Heck Platz für eine Tendergarage. Der markante “Überrollbügel” am Heck beherbergt einen hydraulischen Kran zum Bewegen des Beiboots.

Abenteuer als Nische

Vergleichbare Yachten gibt es einige auf dem Markt, am ähnlichsten wird der Global Exp 68 aber wohl die zehn Fuß kürzere Puffin 58 Explorer mit Linien von Olivier van Meer oder die 12,30 Meter lange Ovni 430.

GA-Plan und Profil der Global Explorer | Zeichnung: MCPGA-Plan und Profil der Global Explorer | Zeichnung: MCP

Technische Spezifikation Global Exp 68

Gesamtlänge (ohne Bugspriet): 20,80 m

Maximale Breite: 5,50 m

Länge an der Wasserlinie: 20,80 m

Tiefgang: 2,05 m - 4,15 m

Rumpfmaterial: Aluminium 5083

Material des Aufbaus: GFK- Sandwich/Alu

Verdrängung (leer): 39,8 Tonnen

Verdrängung (beladen): 45,1 Tonnen

Diesel: 2.640 l

Frischwasser: 2.370 l

Motoren: Yanmar 4LV mit 195 PS

Generator: Kohler 15 kW

Warmwasserbereiter: 2 x 100 l

Schwenkkiel-Material: AISI 304 und Blei – 9 Tonnen

Batterieladegerät/Wechselrichtersystem: Victron 5000 VA

Batteriebank: Lifepo4-Lithiumbank 810 Ah

Heizungs- und Klimaanlagen: Webasto ThermoTop 120 Fuel und Dometic

Isolierung: Armacell geschlossenzellige Schicht 10 mm oder doppelt

Bugstrahlruder: Side Power Sleipner SE210/250TC, 10,5 kW / 13,5 PS – 24 VDC

Unterkünfte: 4 Kabinen mit eigenem Bad und voller Stehhöhe

Navigationselektronik: B&G/Simrad – Radar, GPS

Mast: Sparcraft

Winschen: Harken

Blöcke: Antal, Spinlock

Vorsegelfurler: Profurl

Segel: North

Großsegel: 127 Quadratmeter

Genua: 95 Quadratmeter

Stagsegel (optional): 40 Quadratmeter

​Code 0 (optional): 187 Quadratmeter

​Gennaker (optional): 187 Quadratmeter

Werft: MCP

Designer: Damien und Manoel Chaves

Startpreis: 3,3 Mio. Euro

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