First 44 und 44 PerformanceBeneteau baut Sportlinie mit der neuen First 44 weiter aus

Jochen Rieker

 · 26.04.2022

First 44 und 44 Performance: Beneteau baut Sportlinie mit der neuen First 44 weiter ausFoto: Beneteau
Optisch angelehnt an das Topmodell, die First Yacht 53, zeigt die neue First 44 noch mehr Leistungsorientierung und mehr Variabilität

Die 14-Meter-Yacht kommt in zwei Versionen und mit großen Ambitionen, wahlweise gibt es Carbonrigg und Ballasttanks

Das ging fix! Nur zwei Monate nach dem ersten Test der neuen First 36 präsentierte der Weltmarktführer vor wenigen Minuten schon die zweite Premiere seiner sportlichen Linie in diesem Jahr: die First 44. Sie folgt optisch und in der Ausrichtung eher dem Flaggschiff und hat auch die gleichen Väter: Für die Linien und die Konstruktion zeichnet Roberto Biscontini verantwortlich, fürs Design Lorenzo Argento.

  First 44 Performance von achtern: Sie bietet einer Regattacrew sechs Winschen, Inhauler für die Genuaschoten, insgesamt mehr Trimmmöglichkeiten und obendrein einen Gewichtsvorteil von bis zu einer halben TonneFoto: Beneteau
First 44 Performance von achtern: Sie bietet einer Regattacrew sechs Winschen, Inhauler für die Genuaschoten, insgesamt mehr Trimmmöglichkeiten und obendrein einen Gewichtsvorteil von bis zu einer halben Tonne

Und doch setzt die 44, die es parallel auch als noch agilere und leichtere 44 Performance geben wird, eigene Akzente. Man kann es vielleicht so ausdrücken: Je kleiner der Rumpf, desto ambitionierter die zu erwartenden Segelleistungen.

Während die First Yacht 53 eher dem Luxussegment zugerechnet werden kann, soll die Neue ein Cruiser-Racer in des Wortes eigentlicher Bedeutung sein – und mit allen das Potenzial steigernden Optionen womöglich sogar ein Racer-Cruiser, wie die Werft in ihrer Ankündigung schreibt.

Für das Standardboot wird es auf Wunsch zwei je 300 Liter fassende Ballasttanks geben, die elektrisch befüllt werden. Damit soll mangelndes Gewicht auf der hohen Kante beim Segeln mit kleiner Crew ausgeglichen werden. Außerdem gibt es einen 1,80 Meter längeren Kohlefasermast (Standard: Alu, Höhe über Wasserlinie 19,50 Meter). Beim Tiefgang können Eigner zwischen 2,15 Meter (Standard) oder 2,50 Meter (Race) wählen.

Die Basisversion der First 44 erkennt man am kürzeren Bugspriet und an der Winschanordnung im Cockpit
Foto: Beneteau

Die Performance-Version mit Tiefkiel soll nur 9,8 Tonnen verdrängen; nur geringfügig mehr als die Grand Soleil 44 Performance, um einen der direkten Wettbewerber als Maßstab zu nehmen. Bei der serienmäßigen First 44 sind es 10,3 Tonnen. Die Segeltragezahl liegt beim Standardboot bei 4,7 – eher moderat. In der heißesten Ausbaustufe sind es aber 5,1, und damit landet die First schon klar im gehobenen Leistungsbereich. Eine JPK 45 etwa liegt mit 5,0 leicht darunter.

Deutlich unterschiedlich zeigen sich auch die korrespondieren Cockpitlayouts. Die 44 Performance verfügt über sechs Winschen und kommt mit einem sehr leichten Decksbelag aus EVA-Schaum. Ihr Bugspriet ragt 1,50 Meter über den Steven hinaus (Standard: 1 Meter); die Genua wird serienmäßig über Inhauler geschotet. Die First 44 dagegen hat nur vier Winschen, je zwei vor den Steuerständen, und ein Deck in Teakstaboptik.

Unter Deck bleibt die Aufteilung im Wesentlichen gleich: drei geräumige Doppelkammern, zwei Nasszellen. Die gewichtsoptimierte Performance-Version variiert aber in der Größe und Position der Tanks sowie in der Abtrennung der Dusche – statt Plexiglastüren gibt es hier nur leichte Nylonvorhänge.

  Der relativ weit achtern stehende Mast wird im Salon abgestützt. Die Dinette an Backbord erinnert an das Arrangement im Topmodell First Yacht 53Foto: Beneteau
Der relativ weit achtern stehende Mast wird im Salon abgestützt. Die Dinette an Backbord erinnert an das Arrangement im Topmodell First Yacht 53

Keine Frage: Beneteau hat sich einiges vorgenommen für die neue First-Generation. Für ein Boot aus Großserie ist die Spreizung zwischen Basis- und Regattatrimm enorm. Im Frühsommer sollen die ersten Werfttests mit dem Boot starten. Die Messepremiere wird im September beim Yachting-Festival Cannes stattfinden. Einen Preis blieb Beneteau bisher schuldig. Wir halten Sie auf dem Laufenden, sobald wir mehr erfahren.