Pogo 30Das Boot der Superlative im YACHT-Test

Jochen Rieker

 · 17.06.2013

Macht mächtig Druck: Fathead-Groß am optionalen Kohlefasermast, der achtern unverstagt bleibt
Foto: YACHT/P.Contin

Zwei Tage lang hatte die YACHT Zeit, das schnelle und leichte Boot in der Biskaya zu erproben. Eine Begegnung der besonderen Art

Es fällt schwer, die jüngste Pogo ohne Superlative zu charakterisieren. Sie hat Leistung im Überfluss – Segeltragezahl 5,5 (!), ein Wert, denn sonst nur Regattayachten erreichen. Sie wiegt eine Tonne (!) weniger als vergleichbare Boote aus Großserie. Und dank einer reduzierten Basisausstattung bleibt sie erfreulicher Weise im Listenpreis ab Werft knapp unter 100.000 Euro (!).

Wer sinnvolle, wenn auch nicht notwendige Extras wie den elektrohydraulisch aufholbaren Schwenkkiel ordert (geringster Tiefgang dann 1,05 Meter, abgefiert 2,50 Meter), den achtern unverstagten Carbon-Mast von Axxon, den ausfahrbaren Kohlefaser-Bugspriet und ein Satz hochwertiger Segel, dazu Navigations-Elektronik, landet allerdings leicht bei 130.000 Euro.

Das ist sehr viel Geld für ein Boot mit kaum mehr als 9 Meter Rumpflänge. Doch es ist gut angelegt. Denn bei Pogo bezahlt man fürs Weglassen.

Das zeigt sich in der geringen Verdrängung von nur 2,8 Tonnen sowie im sehr niedrigen Massenschwerpunkt. Deshalb ist das Boot so flink, deshalb braucht es keine unbezwingbaren Mengen an Segelfläche, um schnell zu sein. Die Qualität der GKF-Arbeiten jedenfalls ist über jeden Zweifel erhaben. Derart exakte Passungen und ebenmäßige Oberflächen an Rumpf, Kiel und Rudern findet man sonst kaum – allenfalls auf Racern.

Nur ein bisschen Verzicht muss man üben, weil der Ausbau zwar nicht gerade karg, aber eben doch reduziert im Vergleich zu üblichen Fahrtenbooten und Performance Cruisern wirkt. Aber es ist ein Verzicht, für den die Segeleigenschaften Meile für Meile entschädigen – gerade auch bei leichten bis mittleren Winden, wo die Pogo 30 ihresgleichen sucht.