Die schlanke und langgestreckte Konstruktion wurde zusammen mit Hoek Design entwickelt. Unter der Wasserlinie zeigt sie einen geteilten Lateralplan mit freistehenden Anhängen. Am Edelstahl-Kiel hängt eine schlanke Ballastbombe aus Blei, und ein tiefes Spatenruder sorgt für eine ansprechende Lenkung. Über der Wasserlinie fallen besonders die langen Überhänge am Bug und Heck auf. Bei einer Rumpflänge von 14,26 Metern misst die Wasserlinie nur 9,36 Meter, also fast fünf Meter weniger. Hinzu kommen der niedrige Freibord und ein ausgeprägter Decksprung. Wie alle Yachten von Leonardo erinnert auch die Optik der neuen Eagle 46 an die eleganten Yachten der großen J-Klasse – nur etwas kleiner.
Die Eagle 46 gibt es in zwei Ausführungen: Das Standardmodell, gebaut aus GFK-Sandwichmaterial im Vakuum-Infusionsverfahren mit Schaumkern und Vinylesterharz. Diese Basisversion hat einen Aluminiummast und wiegt 7,6 Tonnen. Alternativ gibt es das Modell komplett aus Kohlefaser, inklusive Kohlefaser-Rigg und Rod-Wanten. Diese Carbon Edition spart etwa 800 Kilogramm Gewicht (gesamt 6,7 Tonnen), wobei der Ballastanteil im Kiel gleich bleibt. Auch das in Cannes ausgestellte erste Exemplar entspricht diesem gehobenen Ausstattungsstandard.
Das Design der Eagle 46 umfasst einen hohen, sportlichen Segelplan mit überlappender Genua. Eine Selbstwendefock ist optional ebenfalls möglich. Ab Werk sind Deck und Kajütaufbau mit einer Teakholz-Imitation versehen. Echtes Holz ist jedoch auch verfügbar, etwa für die Umrandung des Kajütaufbaus und den markentypischen umlaufenden Süllrand. Die Plicht ist tief und gut geschützt, mit einem großen Steuerrad hinten. Der Steuermann sitzt bequem auf einem U-förmigen Sofa und kann von dort aus die Winschen für die Genua bedienen. Seitlich hat er eine Reihe von Knöpfen, um das Achterstag und den Bauniederholer hydraulisch zu trimmen. Auch die Großschot wird per Knopfdruck eingestellt, wofür in der Achterpiek eine kaptive Winsch eingebaut ist.
Der Kunde kann den Innenausbau nach seinen Wünschen gestalten und Farben, Holzarten sowie Materialien frei wählen. Im schlanken Rumpf sind jedoch nur wenige Abweichungen vom Standardlayout möglich. Geplant ist eine geräumige Kabine im Vorschiff mit einer Doppelkoje, die weit hinten eingebaut ist und so auch im Fußraum genügend Platz für zwei Personen bietet. Eine Hundekoje achtern auf der Backbordseite sowie die Sofakojen erhöhen den Komfort unter Deck und bieten Schlafplätze für bis zu fünf Personen. Dazu kommt eine L-förmige Pantry mit viel Arbeitsfläche und Stauraum sowie ein komplett abgetrennter Toilettenraum mit Dusche.
Das hochwertige Schiffskonzept, die edle Verarbeitung und die erstklassige Ausstattung ab Werft haben natürlich ihren Preis. Laut Standard-Spezifikation beginnen die Preise für die beeindruckende Eagle 46 bei etwa 860.000 Euro, inklusive 19% Mehrwertsteuer und Amwind-Segel (Großsegel und Genua). Wer sich für die Carbon-Varianten mit Kohlefaserrigg entscheidet, muss tiefer in die Tasche greifen. Diese Version kostet rund 1.127.000 Euro. Als Alternative zum Standard-Einbaudiesel mit 50 PS und Saildrive bietet die Werft auf Wunsch auch einen Elektromotor von Oceanvolt mit etwa 10 kW Leistung und Batteriebank an. Der Aufpreis dafür beträgt 22.800 Euro.