Michael Good
· 15.06.2018
Nach der Übernahme durch den Katamaranbauer Fountaine Pajot kündigt Dufour Yachts jetzt bereits das zweite komplett neu entwickelte Modell für 2018 an
Die Meldung zum Zusammenschluss kam dieses Frühjahr und auch nicht ganz überraschend. Fountaine Pajot aus Frankreich, einer der größten Katamaranhersteller weltweit, übernimmt seinen Fast-Nachbarn Dufour Yachts mit Mehrheitsbeteiligung. Nach den vorausgegangenen Allianzen von Bavaria Yachtbau mit Nautitech und Hanseyachts mit Privilège binden sich damit nun auch die verbleibenden großen Produktionsserien an einen Partner in der Einrumpf- beziehungsweise Zweirumpfbranche. Die Marken Jeanneau und Beneteau sind schon seit vielen Jahren innerhalb der Beneteau-Gruppe mit dem weltgrößten Katamaranbauer Lagoon verbündet.
Wie als klares Bekenntnis, weiterhin als eigenständige Marke zu produzieren, hat Dufour Yachts Ende April die komplett neu entwickelte Dufour 390 Grand Large präsentiert. Als große Attraktion kommt der Tourer mit Ausbauversionen mit bis zu drei Kabinen und drei Nasszellen, was für die Klasse um elf Meter Rumpflänge ein echtes Novum darstellt. Jetzt folgt mit der Dufour 430 Grand Large auch schon die nächste Neuvorstellung aus La Rochelle. Beide Schiffe die jetzt unter dem neuen Firmenkonstrukt entstehen, werden im September als Weltpremieren auf der Messe in Cannes enthüllt und sind im Januar 2019 auf der boot in Düsseldorf zu sehen.
Die 430 Grand Large wird kein bisheriges Modell von Dufour Yachts ersetzen, sondern kommt als Ergänzung in das bestehende Angebot, zwischen die Typen 412 und 460. Optisch bleibt auch das jüngste Schiff aus Périgny bei La Rochelle eine typische Dufour mit der unverkennbaren Handschrift aus dem Hause Felci Yacht Design. Dafür steht die moderne, kantige Formensprache mit den lotrecht abfallenden Schiffsenden, dem breiten Hinterteil und den ausgeprägten Kimmkanten. Auch die großen, eckigen Rumpffenster sind für das aktuelle Programm von Dufour charakteristisch.
Das Layout an Deck ist klar auf die Bedürfnisse von Fahrtenseglern ausgerichtet. Fallen und Trimmleinen werden unter dem Kajütdach hindurch auf die Winschen seitlich vom Niedergang geführt. Die Großschot läuft über einen Traveller auf dem Kajütdach und beidseitig über das Laufdeck zurück auf die Winschen bei den Steuerständen. Wählt der Kunde die überlappende Genua anstelle der standardmäßigen Selbstwendefock, werden auch die Schoten des Vorsegels zurück in die Erreichbarkeit des Rudergängers geführt, der somit auch im Alleingang mit dem Schiff gut klarkommen kann.
Den Innenausbau kann man in zwei ganz unterschiedlichen Varianten bestellen. Der Standard-Innenausbau sieht ein Layout mit drei Kabinen und zwei großzügig eingeteilten Nasszellen mit Duschoption vor. Unkonventionell ist die vorn, direkt am Hauptschott angebaute Pantry. In Abänderung dazu ist zur Schiffsmitte eine zusätzliche, vierte Doppelkabine mit übereinander liegenden Etagenkojen machbar. In diesem Fall wird wird die Pantry als lange Zeile seitlich angebaut, und das Vorschiff fällt dafür etwas kleiner aus. Für die Optik stehen Ausbauvarianten mit Moabi-Mahagoni, Eichen- oder Teakholz zur Auswahl.
Die Dufour-Händler von der Schiffswerft Laboe GmbH können auch schon einen Preis für die neue Dufour 430 Grand Large nennen: Das Schiff (inklusive Segel) wird für einen Basispreis von 209.380 Euro (brutto) auf dem Markt eingeführt.