Michael Good
· 23.06.2014
Dufour Yachts feiert sein 50-jähriges Bestehen mit einer kompletten Neuentwicklung. Die Dufour 382 Grand'Large zeigt hohe Flexibilität
Sie kommt als Ersatz für die Dufour 380 (vormals Dufour 375, Test in YACHT-Ausgabe Nr. 17/2010). Konstrukteur Umberto Felci hat den optischen Auftritt der neuen 382 der aktuellen Linie von Dufours Fahrtenprogramm Grand'Large angepasst. Wie die Modelle 310, 410 und 560 erhält nun auch das jüngste Model für das mittelgroße Marktsegment einen eckigen, aber auch modern wirkenden Rumpf mit ausgeprägten Kimmkanten (Chines) im hinteren Bereich sowie steil abfallenden Schiffsenden. Das neue Design ist zudem am Heck deutlich breiter als das Vorgängermodell. Damit ist mehr Platz für eine große und klappbare Badeplattform gegeben.
Auch das Cockpit ist im Vergleich größer geworden. Damit können die Steuersäulen noch ein Stück weiter nach vorn rücken, womit die doppelt geführten Achterstagen für den Steuermann nicht mehr hinderlich sein sollen. Das Standardboot wird jetzt wie alle neuen Yachten von Dufour mit einer Selbstwendefock ausgestattet. Als Alternative für Segler an windschwachen Seen oder am Mittelmeer bleibt eine größere Genua mit 108 Prozent Überlappung weiterhin als Option machbar. Dies mit wenig Aufwand, denn die Holepunktschienen dafür sind schon im Rahmen des Werftstandards angebaut. Auf Wunsch kann dem Schiff zudem ein Bugspriet angebaut werden, an welchem ein Gennaker oder ein Code Zero gesetzt werden kann. Wie bei der größeren Schwester 410 ist auch beim neuen Boot der Großbaum vorn am Mast sehr tief angeschlagen. Damit ist das Großsegel beim Anschlagen und beim Auftuchen in die Lazy-Bags besser erreichbar. Gefährliche Kletterpartien bleiben damit aus.
Im Vergleich zum Vorgängermodell sind auch Anzahl der Fenster und Luken an Deck mehr und deren Dimensionen größer geworden. Auffällig ist insbesondere das große Panoramafenster gleich hinter dem Mast. Es gibt dem Interieur viel Licht und mehr gefühlten Raum. Es sind sechs verschieden Grundvarianten machbar, wobei es im Vorschiff bei einer normalen symmetrisch angeordneten Doppelkabine ohne Nasszelle bleibt. Beim Vorgängermodell war die Koje noch seitlich eingebaut.
Für den Ausbau im Achterschiff hat der Kunde die Wahl zwischen zwei identisch großen Kabinen oder einer größeren und quer eingebauten Doppelkoje. Machbar sind zudem zwei Nassräume im hinteren Teil des Schiffs. Das ist für diese Längenklasse ungewöhnlich und ein echtes Novum. Die Konkurrenzboote dieser Größe verfügen in der Regel nur über einen Toilettenraum.
Flexiblität bezüglich des Layouts ist auch für den zentralen Schiffsbereich gegeben. Die Pantry kann als lange Zeile auf der Backbordseite des Salons oder in L-Form gleich beim Niedergang eingebaut werden. Die Navigation gibt es in herkömmlicher Anordnung als separates Element oder (wie bei der 410) als flexibles Modul zum Ausklappen aus dem langen Sofa.
Der Prototyp der Dufour 382 Grand'Lage soll schon diesen Sommer ins Wasser kommen. Die Deutschland-Premiere ist dann zur Messe Interboot in Friedrichshafen (20. bis 28. September) geplant. Die Preise stehen allerdings noch nicht genau fest. Generalimporteur Mathias Klingler von der Firma Baltic Yacht & Management GmbH in Neustadt rechnet damit, dass sich der Preis auf dem Niveau des Vorgängermodells Dufour 380 einpendeln wird. Klingler nennt eine Preispanne von zwischen 145.000 bis 150.000 Euro.
Video: Die größere Schwester Dufour 410 im Test
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