Michael Good
· 08.08.2014
Dufour modifiziert sein Einstiegsmodell in der 10-Meter-Klasse. Dank Chines im Rumpf sind als Ausbauoption jetzt auch drei Kabinen möglich
2015 wollen die Franzosen von Dufour Yachts ihre Komplett-Überarbeitung der Tourenserie "Grand’Large" abgeschlossen haben. Bis dahin soll sich das gesamte Programm von 31 bis 56 Fuß Länge in einer einheitlichen, aber gleichermaßen eigenständigen Kozeption präsentieren. Erst unlängst hat die Werft in Périgny bei La Rochelle mit der neuen Dufour 382 Grand’Large eine komplette Neuentwicklung angekündigt. Jetzt folgt mit der Dufour 350 bereits die nächste Ausbaustufe.
Das neue Boot kommt als Ersatz für die bereits drei Jahre alte Dufour 335 GL (Test in YACHT 24/2011). Dieses Schiff hat damals als erstes Tourenboot unter zehn Meter Länge mit doppelten Steuerrädern für Aufsehen gesorgt und damit für die Einsteigerklasse neue Standards definiert. Nun hat sich die Werft den Rumpf nochmals vorgenommen und die Formen modifiziert. Die neue 350 präsentiert sich jetzt ebenfalls mit Chines (Kimmkanten) im hinteren Schiffsbereich. Dazu ist das Deck komplett neu aufgebaut. Im Aufbau sind jetzt mehr und größere Fensterflächen integriert. Dazu wurde die vordere Sektion versteift, damit eine Selbstwendeschiene montiert werden kann. Die Selbstwendefock ist der Standard. Als Option erhältlich bleibt die Genua mit einer leichten Überlappung von rund 120 Prozent.
Das Rigg wird im Vergleich zum Vorgängermodell etwas höher ausfallen, verzichtet aber dank der stark gepfeilten Salinge weiterhin auf ein Achterstag. Der Vorteil: Der Steuermann arbeitet in seinem Bereich ohne störende Einschränkungen und mit mehr Bewegungsfreiheit. Die breite Hecksektion mit der großen und klappbaren Badeplattform ist unverändert. Auch die schön großen Stauräume achtern bleiben erhalten.
Dank der Chines im Rumpf gewinnt das Interieur im hinteren Rumpfbereich ein paar Zentimeter mehr Volumen. Damit ist den Konstrukteuren eine Ausbauoption mit drei Kabinen möglich geworden. Zusammen mit den zusätzlich als Koje nutzbaren Sofas im Salon könnte das Boot theoretisch mit bis zu acht Personen zum Übernachten belegt werden. In der Variante mit drei Kabinen wird der Toilettenraum jedoch recht stark komprimiert; die Navigationsecke fällt ganz weg.
Standard bleibt der Zweikabiner mit der achtern asymmetrisch und sehr großzügig ausgelegten Doppelkabine. In dieser Version bleibt das Layout des Innenausbaus im Vergleich zum Vorgängermodell fast unverändert. Dazu wurde schon im Test der 335 der Toilettenraum als ungewöhnlich geräumig gelobt. Durch die Nasszelle ist zudem die Backskiste auch durch das Interieur erreichbar. Auch hat Dufour am Erscheinungsbild gearbeitet. Die Interieurs der neuen Modelle präsentieren sich jetzt mit hellen Eichenholzfurnieren freundlicher und luftiger als die bisherigen Ausbauten in der eher dunklen Mahagoni-Optik.
Dufour Yachts will den Prototyp der neuen 350 Grand’Large bis zum Oktober 2014 fertigbauen und danach ausgiebig testen. Die erste öffentliche Präsentation ist dann für die Paris Boat Show im Dezember vorgesehen. Ungeklärt sind noch Informationen bezüglich des Preises, die Werft hat ihn noch nicht abschließend kalkuliert.
Das Video zum Test der größeren Schwester Dufour 410 GL
Dieser Inhalt steht nicht mehr zur Verfügung.