Michael Good
· 06.04.2016
Dehler zeigt erste Pläne für eine neue 34er. Der Performance-Cruiser kann dank zahlreicher Optionen individuell konfiguriert werden
Vor 30 Jahren hat die Dehler-Werft die legendäre Dehler 34 aufgebaut, damals eine Weiterentwicklung einer Regattayacht und damit der erste wirkliche Performance-Cruiser einer Großserienwerft. Mit Erfolg, die Dehler 34 wurde insgesamt nicht weniger als 1300-mal verkauft. Jetzt, 30 Jahre danach, lässt Dehler die Legende nochmals neu aufleben, mit einem komplett anderen Schiff.
Die Pläne stammen wie bei Dehler üblich aus dem renommierten Büro von Judel/Vrolijk & Co in Bremerhaven. Und auch bei der Neuen stehen insbesondere die sportlichen Segeleigenschaften im Vordergrund. Der lotrecht abfallende Bugsteven in Kombination mit dem kurzen Überhang am Heck ergibt eine lange Wasserlinie für maximale Performance unter Segeln.
Wer sich für die Dehler 34 interessiert kann sich sein Schiff aus einer vielseitigen Liste von Optionen und Machbarkeiten genau nach seinen Ansprüchen und Wüschen zusammenstellen. Sportliche Tourensegler werden das Boot mit doppelten Steuerrädern (Option), klappbarer Badeplattform, Cockpittisch, Aluminium-Rigg sowie mit gemäßigten Rumpfanhängen und L-Kiel haben wollen. Ambitionierte Regattasegler werden dagegen eine eher sportlichere Ausführung wählen. Sie kriegen das Boot auch mit offenem Heck ohne Badebühne, dafür mit Pinnensteuerung (Standard-Ausstattung). Dazu ist auch ein um 73 Zentimeter höheres aber gleichzeitig leichteres Kohlefaser-Rigg erhältlich, und das Boot kann mit einem Performance-Ruderblatt sowie mit einem tieferen, aber leichteren T-Kiel bestückt werden.
In der regattaoptimierten Ausführung mit Kohlefaserrigg und T-Kiel soll die Dehler 34 insgesamt rund 500 Kilogramm leichter sein als dasselbe Boot in der fahrtenorientierten Ausstattung und zudem rund sechs Quadratmeter mehr Segelfläche tragen. Dehler berechnet damit einen Leistungsvorteil von etwa 20 Sekunden pro gesegelter Seemeile zugunsten der Sport-Version. Nach ORCi-Handicap wird für das Competition-Boot ein GPH-Wert von 633 angestrebt.
Der Innenausbau sieht ein Layout mit zwei Kabinen und einer großen Nasszelle vor. Im Salon werden die zwei seitlichen Sofas auch als zusätzliche Kojen nutzbar sein. Die Liegeflächen sind dafür lang genug. Für die Vorschiffkabine kann der Kunde zwischen einer separierbaren Kabine mit Tür oder einem offenen Hauptschott ohne Abtrennung zur Kabine vorn wählen. Regattasegler, die ihre Dehler 34 besonders leicht aufbauen möchten, erhalten den Innenausbau auch in einer gewichtsreduzierten Version mit Composit-Möbeln.
Gebaut werden der Rumpf und das Deck der neuen Dehler 34 als GFK-Sandwichkonstruktion mit Balsaholz-Kern. Der Rumpf wird serienmäßig mit dem von Dehler neu entwickelten "Carbon Cage" versteift. Die Strukturverstärkungen aus Kohlefaser ergeben für den Rumpf rund 20 Prozent mehr Steifigkeit. Zur Markteinführung nennt Dehler einen Basispreis von 129.110 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer und einem einfachen Satz Am-Wind-Segel.
Das erste Boot vom Typ Dehler 34 wird im August 2016 fertig sein und dann vorgestellt werden.