Michael Good
· 14.02.2017
C-Yacht in Holland bringt zwei neue Typen mit Achtercockpit auf den Markt. Bei der Konzeptgestaltung haben mögliche Interessierte maßgeblich mitbestimmt
Das Vorgehen ist ziemlich ungewöhnlich. Eine Werft plant eine neue Linie zur Programmerweiterung und lädt dafür bestehende Kunden und mögliche Interessierte ein, das Konzept gleich selbst mitzugestalten. Eine erste Umfrage im erweiterten Kundenkreis hat C-Yacht schon im Mai 2014 gestartet, und zwar auf der Basis einer Achtercockpityacht. Für die Marke ist dies ein Novum. Die Yachtbauer aus Lelystad am Markermeer sind vielmehr bekannt für ihre komfortablen, robust gebauten Blauwasserschiffe mit Mittelcockpit.
In Zusammenarbeit mit den Konstrukteuren von Dykstra Naval Architects hat die Werft die zahlreichen Umfrage-Ergebnisse ausgewertet, Machbarkeiten definiert und die Resultate in zwei konkrete Neubauprojekte überführt. Für die Modelle C-Yacht 47AC und 42AC haben die Holländer jetzt erstmals konkrete Renderings auf der Messe boot in Düsseldorf präsentiert.
Noch sei man mit Kunden im Gespräch, um die allerletzten Details festzulegen, sagt Lennard Noorlander, der Sales und Marketing Manager bei C-Yachts. Danach werde man sich zügig an die Umsetzung der Baunummer 1 machen. Vermutlich, so Noorlander, wird die kleinere 42AC zuerst auf Kiel gelegt, anschließend die größere 47AC.
Beide Modelle sind äußerlich identisch, sowohl optisch als auch konzeptionell. Selbst die Dimensionen bleiben maßstabgetreu. Es gibt keinerlei Unterschiede an Deck und nur geringfügige Differenzen beim Interieur. Die Boote zeigen ein fahrtenorientiertes Cockpitlayout mit Schotwinschen für Genua, Gennaker oder Code-Zero direkt vor dem Steuerrad und Fallenwinschen seitlich am Niedergang. Spannend ist die Anordnung der zentralen Großschotwinsch als Teil der Basis für den Cockpittisch. Die Plicht ist achtern halb geöffnet und ermöglicht so einen unverbauten Durchgang zur klappbaren Badeplattform. Die neuen AC-Schiffe von C-Yachts können wahlweise mit Selbstwendefock oder mit einer kurz überlappenden Genua versehen werden. Und für beide Schiffe wählt der Kunde zwischen Tiefgangsvarianten mit 1,90 oder 2,20 Metern.
Die Standard-Layouts sehen für beide Schiffe gleiche Arrangements mit drei Kabinen und zwei Nasszellen vor. Als Alternativen kann man anstelle der zweiten Achterkabinen auch eine große und von innen begehbare Backskiste wählen. Und statt der abgetrennten Duschkabine in der hinteren Nasszelle lässt sich eine Arbeitsfläche für die Navigation realisieren. Ohnehin will die Werft bei der Ausgestaltung des Innenausbaus so weit wie möglich auf Kundenwünsche eingehen, auch bezüglich der Wahl von Hölzern, Farben und Materialien.
Es gibt schon eine offizielle Preisliste für beide Modelle. In der Grundausstattung ab Werft wird die 42AC 425.000 Euro kosten, für die größere Schwester 47AC werden 625.000 Euro fällig. Die Preise verstehen sich inklusive 19 Prozent Mehrwersteuer, allerdings ohne die Segel.