Alexander Worms
· 02.07.2020
Bootsbauer Joop Doomernik hat von Germán Frers einen 45- und einen 50-Fuß-Gentleman-Sailer entwerfen lassen. Beide tragen den stolzen Namen Trintella
Zugegeben: Mit der legendären Trintella 1A verbindet die Entwürfe bestenfalls das weiße Kajütdach oder die Liebe zur Qualität beim Bau. Die klobigen Designs der Achterkastel-Entwürfe findet man auch nicht in den hübschen neuen Trintellas. Aber die Liebe zur Marke ist da: "Ich bin neben der Werft aufgewachsen", erzählt Doomernik. "Da habe ich die Schiffe entstehen sehen. Und deshalb habe ich mich entschieden, selbst Bootsbauer zu werden."
Das hat geklappt. Doomernik baut neben legendär guten Drachen auch Wally Nanos. Mit einer solchen liegt er in St. Tropez am Steg. Zufällig neben ihm: Germán Frers. Den begeistert die Bauqualität der Nano. Man kommt ins Gespräch. Und bei einem Glas Wein zeigt Doomernik dem argentinischen Konstrukteur einige Skizzen, die er für neue Trintellas im Kopf hat. Der schaut sich die Idee an und weiß gleich, was zu tun ist. Die Markenrechte hatte der niederländische Bootsbauer sich da schon gesichert. Ideengeber für die ersten Skizzen ist übrigens kein Geringerer als John Lammerts van Bueren, Holzliebhabern unter den Seglern bekannt als Lieferant exquisiten Materials für den Yachtbau.
Nun also startet die Marke in ihr zweites Leben. Rümpfe und Decks sind modern geformt und werden in Komposit mit Kohlefaseranteilen gebaut. Die Schiffe sind konsequent auf zwei Personen ausgerichtet, besonders unter Deck. Es sind eher große Daysailer denn Tourenschiffe. Dabei wird feinstes Holz verwendet. Die Masten bestehen aus Kohle, wenn gewünscht, der Antrieb stammt von Yanmar.
Wann die erste neue Trintella schwimmen wird, ist noch unklar. Das Interesse, so der Werftchef, sei aber fraglos vorhanden.