Fridtjof Gunkel
· 17.04.2019
Outstar Yachting legt einen modernen langfahrtauglichen Blauwasserkreuzer auf, der mit diversen Komfortmerkmalen und Besonderheiten punkten soll
Zentrales Thema ist das große Cockpit: Es ist breiter und größer als üblich und verfügt über einen fest installierten Tisch, der durch den seitlich versetzen Niedergang möglich wird. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass dieser Bereich in warmen Revieren den zentralen Wohnraum bildet. Unter der Plicht ist ein 2,60 Meter langes Aluminium-Rib (Hersteller Highfield) in Längsrichtung in einer großen Garage gestaut. Achterkabinen gibt es keine, die seien nach Ansicht der Initiatoren ohnehin nicht gut genug belüftbar. Die Gäste schlafen daher in einer Stockbettkabine in Schiffsmitte. Die Eignerkabine liegt im Bug und fällt besonders großzügig aus, die Koje dort soll 2,00 mal 1,00 Meter messen. Weitere Schlafmöglichkeiten gibt es im Salon, wo sich die Dinette zu einer 1,40 Meter breiten Koje umbauen lässt.
Der Wegfall der Achterkabinen erlaubt einen großzügigen Maschinenraum für Aggregate wie Wassermacher und Klimaanlage sowie zwei 40 PS starke Yanmar-Motoren. Diese sollen Bugstrahlruder und Generator überflüssig machen. Insgesamt ist die Outstar 48 auf die Bedürfnisse einer kleinen Crew ausgerichtet. Dazu sind unter Anderem selbst die Furler hydraulisch ausgeführt. Ein Geräteträger im Heck des Schiffes dient als Bimini für den Steuermann, nimmt Solarpaneele auf und dient als Anschlagpunkt für die Großschot.
Das Boot ist eine Konstruktion des Italieners Lorenzo Argento, der für Wally tätig war und jetzt unter Anderem für Michael Schmidt Yachtbau arbeitet. Die Outstar entsteht bei Algro Yachting in Danzig aus Carbon-Schaum-Epoxid-Sandwich, vakuumverdichtet und getempert. Die Bauweise, eine Segeltragezahl von 5,12 und die Linienführung deuten auf ein sehr agiles Schiff hin.
Initiator und treibende Kraft hinter dem Projekt ist der IT-Geschäftsmann und Blauwassersegler Dr. Ralf Hinkel, der nach ausgedehnten Segeltörns um die Welt auf Freddie Böhnerts XP-50 "Lunatix" gemäß seinen Erfahrungen eine Kleinserie baut. Mit im Boot ist auch Andreas Bock, ehemals in leitenden Positionen bei Hanseyachts und Michael Schmidt Yachtbau tätig. Die Outstar 48 soll im September auf dem Cannes Yachting Festival reüssieren. Der Preis wird auf 1,5 Millionen Euro inklusive Carbonmast beziffert. Die Website des Projektes: www.outstar48.com