BootsbauNeue Arcona 50 – konstruiert von Niels Jeppesen

Michael Good

 · 05.03.2022

Bootsbau: Neue Arcona 50 – konstruiert von Niels JeppesenFoto: Arcona Yachts
Sportliches Fahrtenboot und Blauwasserschiff. Die neue, große Arcona 50 kommt 2023

Der ehemalige Chef-Designer und Mitbegründer von X-Yachts arbeitet jetzt für Arcona Yachts. Unverkennbar trägt das neue Flaggschiff seine Handschrift

Ein Name, eine Marke: Niels Jeppesen hat über die vielen Jahre die Konstruktionen und das Design der Boote von X-Yachts in besonderem Maße geprägt. Kaum ein anderer Hersteller hat die Typenidentität seiner Produkte so sehr geprägt wie die Yachtbauer in Dänemark. Eine X ist unverkennbar – unverkennbar Jeppesen. Bisher jedenfalls.

Nach über 40 Jahren in exklusiven Diensten für X-Yachts arbeiten Niels Jeppesen und seine Designpartnerin Ariadna Pons jetzt für Arcona Yachts, welche mittlerweile mit Najad Yachts eine Firmengruppe bilden. Die Zusammenarbeit von Jeppesen & Pons im Londoner Büro mit den Yachtbauern in Schweden wird dieser Tage mit der Ankündigung eines Flaggschiffs für das Arcona-Programm manifestiert. Was die letzten Tage und Wochen als smarte, virtuelle Präsentation in den sozialen Netzwerken Stück für Stück aus der Halle von Arcona Yachts gefahren wurde, zeigt jetzt als Ganzes offensichtlich die typische Handschrift von Niels Jeppesen. Nur ein erstes, kurzes Hinsehen reicht nicht aus, um wesentliche Unterschiede der neuen Arcona 50 zur ähnlich großen X 4.9 erkennen zu können. Vielmehr liegen die Differenzen im Detail.

Das wohl augenfälligste Unterscheidungsmerkmal sind die zwei Ruderblätter. Bei seinen Arbeiten für X-Yachts hat Niels Jeppesen von doppelten Steuerflossen stets Abstand genommen. Bei der Arcona 50 mit ihrem noch breiteren Heck, dem flachen Spant und der stark eingezogenen Wasserlinie sollen sie vor allem auf langen Schlägen Vorteile bieten, mit einer besseren Kontrolle und einem direkteren Ansprechverhalten. Die beiden Ruderwellen sind relativ weit vorn eingebaut, sodass in der geräumigen Heckgarage ein Schlauch-Dingi mit Motor quer gelagert werden kann. Die Arcona 50 wird im Standard ab Werft mit einem hohen, leistungsstarken Drei-Salings-Rigg aus Aluminium mit Rodwanten ausgerüstet. Ein Kohlefasermast und/oder ein Rollbaum werden dazu als Option erhältlich sein. Auch hat der Käufer die Wahl, ob er sein Boot mit einer kurz überlappenden Genua oder einer Selbstwendefock segeln möchte.

Auch für den Innenausbau weist die Arcona 50 Ähnlichkeiten zur X 4.9 auf, zumindest, was das Layout betrifft. Es bleibt bei der für diese Bootsgröße konventionellen Aufteilung mit drei Doppelkabinen und zwei Nasszellen, jeweils mit abtrennbarem Duschabteil. Varianten sind für die Kabinen achtern geboten, welche wahlweise mit Doppelbett oder mit zwei getrennten Einzelkojen ausgebaut werden können. Dazu gibt es Varianten für die Pantry als geschlossene Funktionseinheit in U-Form oder in einer offenen Anlage mit einem Inselmodul mittschiffs. Standard ab Werft ist der Innenausbau aus Khaya-Mahagoni, als Variante sind die Möbel auch aus heller Eiche möglich. Leider sind von der Werft derzeit noch keine Visualisierungen vom Innenausbau erhältlich.

Foto: Arcona Yachts

Details zu den technischen Spezifikationen, der Bauausführung, den machbaren Optionen und den Preisen hat Arcona Yachts bis dato noch nicht bekanntgegeben. Spannend dürfte insbesondere die Preisgestaltung und dies vor allem im Vergleich mit der rund einen halben Meter kürzeren X 4.9 werden, die zweifellos zu einer der wichtigsten Wettbewerberinnen der Arcona 50 werden wird. Zur Einordnung: Das Boot aus Dänemark kostet aktuell rund 735.000 Euro.

Das neue Flaggschiff wird im September 2022 in der Produktion von Arcona Yachts in Uddevalla auf Kiel gelegt. Dort werden alle Modelle der Marke über 40 Fuß (Arcona 415 / 435 / 465 Carbon) gebaut. Die erste 50er soll dann im Frühjahr 2023 fertig sein und präsentiert werden.

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Foto: Arcona Yachts

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