boot Düsseldorf Premieren IBeneteaus heiße First 30

Jochen Rieker

 · 18.01.2025

Von der Seite ähnelt die First 30 ihrer größeren und nebenan ausgestellten Schwester, der 36, sehr
Foto: YACHT/B. Scheurer
Erste Bilder der First 30, die von heute an in Düsseldorf ihre Weltpremiere feiert
Endlich vollendet. Bisher gab es nur Computerillustrationen und Baubilder von Beneteaus neuestem Performance Cruiser zu sehen. Auf der boot steht die First 30 nun erstmalig im Serientrimm. Und sie enttäuscht nicht!

Über die für uns interessanteste Neuheit des Modelljahrs 2025 haben wir seit September schon mehrfach berichtet und auch den Bau des Prototyps eng begleitet. Die Berichte dazu verlinken wir weiter unten. Doch was wir gestern am Vorabend der boot Düsseldorf ausführlich inspizieren konnten, bot dann doch nochmal einige, sehr positive Überraschungen.

Der Performance Cruiser, mit dem Beneteau schön bei mäßigem Wind müheloses Gleiten ermöglichen will, zeigte vor allem unter Deck ein verblüffend gelungenes, bei aller Reduziertheit regelrecht liebevolles Design.

Der insgesamt moderne, harmonische Gesamteindruck wird verstärkt durch wirklich gute, praktikable Lösungen. So bietet die Vorschiffskabine für ein Neun-Meter-Boot echtes Gardemaß; die Doppelkoje misst im Schulterbereich 1,40 Meter in der Breite und läuft auch im Fußbereich nicht zu schmal zu. Klasse! Achtern wird es etwas Enger, nicht in der Breite, aber auf der innenliegenden Seite der Koje in der Länge. Dennoch kommen auch hier zwei Segler einigermaßen gut unter, sofern nicht einer in den Salon umzieht.

Der ist der eigentliche Knaller, weil hell, freundlich und extrem gemütlich. Auf dicken Polstern mit hervorragender Sitztiefe und angenehm abgewinkelter Rückenlehne lässt es sich zu sechst stundenlang klönen - oder tafeln. Denn auch der zweiflügelige Tisch verfügt über ausreichend Fläche.

Stauraum findet sich unter den Salonsofas; auf der Bau-Nummer eins ist das Sperrholzbrett, das die Polster trägt, noch einteilig. Es soll aber geteilt werden, sodass es analog zu den Polstern segmentweise Zugang zu den sauber mit Topcoat versiegelten Fächern verschafft. Auch hinter den Rückenlehnen findet sich gut und schnell erreichbarer Stauraum - mehr, als auf manchem Fahrtenboot dieser Größe.

Pantry und Nasszelle sind etwas reduzierter als üblich, aber allemal funktional und ausreichend. Die Beleuchtung, überwiegend indirekt, aber auch mit Leseleuchten in den Kammern und Deckenspot überm Salon, vermag den Innenraum sehr gekonnt in Szene zu setzen - aktiviert durch beleuchtete Taster, für die allein man das Boot schon lieben muss - und klar: Sie dienen auch zum Dimmen der verdeckt eingebauten LED-Leisten.

Zwar gibt es hier und da noch ein paar wenige, bei Prototypen übliche Unsauberkeiten: So sind die Kantenumleimer am Salontisch nicht sauber verschliffen und nicht überlackiert; dort wird sich das Furnier leicht abstoßen. Die Besteckschublade in der Pantry läuft schwergängig. Der hochschwenkbare Niedergang, unter dem der Yanmar-Diesel liegt, geht leicht auf Tuchfühlung mit der Schottwand zur Nasszelle. Doch das sind Punkte, die längst auf der To-do-Liste von Seascape stehen, wo das Boot konzipiert wurde und gebaut wird.

Es lohnt sich also, den zentral in Halle 16 platzierten Stand von Beneteau zu besuchen, um die First 30 selbst zu erleben. Sie kostet mit ca. 120.000 Euro nicht mehr als die Oceanis 30.1, ihre fürs gemütliche Cruisen ausgelegte Schwester. Was ihr an Volumen und Stehhöhe fehlt, wird sie aber absehbar mit Segelfreude wettmachen. Wir werden es schon bald beim Exklusiv-Test ausprobieren!


Hier die bereits veröffentlichten Bericht von YACHT online zur First 30:

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