Boot Düsseldorf 2017Premieren 9: mehr für's Meer

Michael Good

 · 29.01.2017

Boot Düsseldorf 2017: Premieren 9: mehr für's MeerFoto: YACHT / M. Strauch
More 55: Klare, unverbaute Linie und viel Platz im Cockpit

Attraktive Linien, ein breit angelegtes Konzept und viel Varianz. Die Werft More Boats aus Kroatien feiert ihr Debüt in Düsseldorf mit der spannenden More 55

Der Name hat Doppelbedeutung. Einerseits meint das kroatische Wort "More" übersetzt so viel wie "Meer". Andererseit heißt das englische "more" auch "mehr". Als Wortspiel ergibt also eine Aussage: mehr für's Meer. So jedenfalls will dies die Geschäftsführung von More Boats gern verstanden wissen. Die Werft in Kroatien nahe Split ist eine Newcomerin in der Branche und präsentiert sich erstmals auf der Messe boot in Düsseldorf.

Bisher gibt es auch nur einen Typ der Marke, die More 55. Aber immerhin haben die Yachtbauer in Kroatien schon acht Einheiten des 16 Meter langen Nobelkreuzers gefertigt und verkauft. Als nächstes Modell ist eine kleinere More 40 angesagt. Der Prototyp ist jetzt im Bau und soll bereits im Frühsommer 2017 für erste Probeschläge ins Wasser kommen.

Beide Modelle von More Boats sind Konstruktionen aus dem Büro von Maurizio Cossutti in Italien und präsentieren sich als leistungsstarke Performance-Cruiser mit einem wohnlichen Innenausbau. Die More 55 soll sich insbesondere auch als Yacht für die Luxus- und Regatta-Charter eignen. Deshalb haben die Konstrukteure dem generellen Konzept zwar eine überaus sportliche DNA mit T-Kiel und einem vergleichsweise hohen Rigg mitgegeben, dabei aber auch die Ansprüche von Tourenseglern nicht aus den Augen verloren.

  More 55: klare, unverbaute Linien und viel Platz im CockpitFoto: YACHT / M. Strauch
More 55: klare, unverbaute Linien und viel Platz im Cockpit

Das Layout im Cockpit ist entsprechend einfach und übersichtlich gestaltet. Für den Chartereinsatz, zum Beispiel, kann die Großschotführung vom sportlichen German-Cupper-System mit wenigen Handgriffen auf eine herkömmliche Hahnepotführung auf dem Kajütdach umgebaut werden. Und der Salontisch lässt sich ganz oder teilweise abbauen und in speziellen Fächern unter dem Cockpitboden und in den Backskisten verstauen.

Gebaut werden der Rumpf und das Deck der More 55 im Vakuum-Infusionsverfahren mit Vinylesterharzen. Für ausreichend Steifigkeit und für kraftschlüssige Verbindungen im Bereich der Wantenpüttinge und des T-Kiels wird dem Schiff ein massiver Edelstahlrahmen als Strongback eingebaut. Um es dem Standpersonal auf der Messe in Düsseldorf einfacher zu machen, wurden zu Demonstrationszwecken Bodenbretter aus Plexiglas eingesetzt. So können die Besucher die robuste Stahlstruktur in der Bilge sofort erkennen.

Transparent. Durch den Plexiglas-Boden im Salon kann man den Edelstahlrahmen sehen. Das ist natürlich nur für die Messe so
Foto: YACHT/M. Strauch

Den schön verarbeiteten Innenausbau kann man wahlweise als Eignerversion mit drei Doppelkabinen und jeweils eigenem Bad oder als Chartervariante mit vier Kabinen und vier Nasszellen bestellen. Als Alternative dazu ist auch ein Layout mit fünf Doppelkabinen, aber nur drei Toilettenräumen realisierbar. Die Vorpiek wird je nach Wunsch als Segellast oder als zusätzliche Kabine für einen Skipper ausgebaut. Es bleibt aber bei allen Varianten bei der langen Pantryzeile im Salon. Dank zusätzlicher Sessel können trotzdem bis zu sechs Personen bequem am großen Salontisch sitzen. Dieser ist übrigens absenkbar. Damit bietet sich im Salon optional nochmals eine große Doppelkoje für die Gäste an.

In der Basisausstattung und mit dem standardmäßig installierten 80-PS-Einbaumotor von Yanmar kostet die More 55 rund 460.000 Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer. Das Boot steht als Deutschland-Premiere in der Halle 16, Stand D 19.