Gleichzeitig mit der ambitionierten Neuvorstellung verabschiedet Bénéteau sein bisheriges Flaggschiff, die Oceanis 51.1 nach acht Jahren Marktpräsenz in den wohlverdienten Ruhestand. Auch wenn auf den ersten Blick äußerliche Parallelen bestehen, unterscheidet sich die neue Oceanis 52 konstruktiv deutlich von ihrer Vorgängerin – deren Rumpf noch vom Designbüro Berret-Racoupeau stammte. Der neue Biscontini-Rumpf bringt viele Veränderungen: Der Vorschiffsbereich ist nun noch voluminöser gestaltet, die seitliche Aufkimmung des Rumpfes ausgeprägter und zieht sich deutlich weiter nach achtern hinauf. Dadurch wird die Wasserlinie im Heckbereich stark eingeschnürt – was nicht nur die benetzte Fläche reduziert, sondern zugleich die Formstabilität bei Krängung deutlich verbessert.
Das auffälligste Merkmal der Oceanis 52 ist ihr komplett neu gestaltetes Cockpit-Layout. Die doppelten C-förmigen Sitzduchten bilden eine fließende, rautenförmige Anordnung, die eine natürliche Bewegung vom Niedergang zur Badeplattform ermöglicht. Mit zwei höhenverstellbaren Tischen lässt sich der Raum flexibel an die Bedürfnisse der Crew anpassen. So lassen sich zwei großzügige Sonnenbänke einrichten und der Durchgang durch das Cockpit bleibt frei.
Die zwei Ruderblätter sind relativ weit unter das Boot gebaut. Für den Kiel sind zwei Varianten erhältlich. Der Standard-Festkiel in sportlicher T-Form mit Ballastbombe zeigt einen Tiefgang von 2,36 Meter. Alternativ ist ein L-förmiger Kurzkiel mit reduziertem Tiefgang von 1,92 Metern erhältlich. Der Targabügel über dem Cockpit ist eine Option die bereits für das Vorgängermodell erhältlich gewesen ist. Er nimmt die Großschotführung aus dem Cockpit und ermöglicht zudem eine komplette oder abgeteilte Cockpitpitüberdachung mit flexiblen Bimini-Elementen.
Die neue Oceanis 52 wird im Standard mit einer Selbstwendefock ausgestattet. Hinzu kommt ein Rollmast. Optional kann das Boot aber auch mit einer überlappenden Genua und einem herkömmlichen Mast mit etwas mehr Segelfläche geordert werden. Sportliche Segler haben zudem die Möglichkeit, ihr Boot mit einem um 1,85 Meter höheren Performance-Rigg auszustatten. In dieser Ausführung kann die Oceanis bis zu 143 Quadratmeter Segelfläche am Wind tragen (Standard: 94 Quadratmeter). Die Segeltragezahl steigt dabei auf den sehr sportlichen Wert von 4,8.
Der Innenausbau sieht ein Layout mit drei, vier oder fünf Doppelkabinen vor. Dazu kommen maximal drei Nasszellen. Die einzelnen Layoutvarianten können in der Galerie oben abgerufen werden. Auf Wunsch wird Beneteau außerdem eine Kabine für den Skipper in den Bug einbauen, anstelle einer großen Segellast wie beim Standardboot. Die Planer von Beneteau haben dem Komfort in der Eignerkabine im Vorschiff besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt. Mit einem 1,60 Meter breiten Inselbett, einer getrennten Nasszelle (Dusche und WC in separaten Räumen) sowie vielen Stauräumen soll sie höchsten Komfortansprüchen gerecht werden.
Beneteau wird die Oceanis 52 als Weltpremiere im September auf dem Cannes Yachting Festival als Weltneuheit präsentieren. Auch ist über die Webseite vom Benteau auch schon eine erste Preisansage publiziert: 481.950 Euro soll das neue Oceanis-Flaggschiff kosten, brutto inklusive 19% Mehrwertsteuer.