Michael Good
· 12.07.2013
Beneteau kündigt zum Herbst eine neue Oceanis 38 an. Der Clou: Das Boot gibt es als Daysailer, Weekender oder als Tourenyacht
Man hätte es ja fast denken können: Lange Zeit hat Beneteau im Bereich der kleinen und mittelgroßen Yachtsegmente nichts Neues mehr vorgestellt. Die Oceanis 37 kam 2007, die Oceanis 34 2008, das ist schon Jahre her. Insofern nicht unwahrscheinlicher, dass der Weltmarktführer in diesen besonders wichtigen Marktbereichen bald wieder aktiv werden würde. Jetzt lässt Beneteau die Bombe platzen.
Gestern noch den Händlern präsentiert, hat Beneteau heute die ersten Zeichnungen und Informationen zur neuen Oceanis 38 an die Presse verschickt. Die Besonderheit: Dank individuell zusammenstellbaren Modulen für das Interieur kann das Boot ganz nach Kundenwunsch ausgebaut werden. Als Basis werden drei verschiedene Grundvarianten erhältlich sein:
Ein abgetrenntes Vorschiff gibt es nicht. Das Hauptschott ist auf einen starken Rahmen reduziert. Damit wird der Raumeindruck offen, loftartig. Die Sofas sind großzügig angelegt und auch als Kojen brauchbar, dafür sind Pantry und Navigation funktional auf ein absolutes Minimum reduziert, und die Nasszelle kommt gerade noch den nötigsten Bedürfnissen nach. Das Achterschiff bleibt leer. Dort sind große und von innen begehbare Backskisten ausgewiesen.
Das Vorschiff bleibt auch in dieser Version offen. Aber die Küchenzeile ist jetzt großzügiger angelegt und wird mit Herd und Backofen ergänzt. Dazu ist auch ein Salontisch vorgesehen. Und die Nasszelle wird auf Wunsch um ein Duschabteil ergänzt. Für die Version Weekender können die Stauräume achtern auch als Kabinen ausgebaut werden.
In der Fortführung der Oceanis-Tradition ist die 38er natürlich auch in einer herkömmlichen Tourenversion zu haben. In dem Fall wird das Vorschiff mit einer durchgehenden Schottwand abgetrennt. Achtern sind in dieser Version entweder zwei identische Kabinen oder eine größere Kabine mit quer eingebauter Koje machbar. Pantry, Navigation und Nasszelle sind großzügiger ausgelegt, und eine Dusche ist Standard.
Mehr noch: Dank der modularen Ausbaustufen können die Schiffsbereiche auch individuell gestaltet werden. Es ist also zum Beispiel möglich, die Cruiser-Version auch mit offenem Vorschiff zu ordern oder die Daysailer-Version mit zusätzlichen Duschabteil und so weiter.
Ebenfalls spannend ist das Exterieur. Wie nunmehr alle größeren Schwestern der Oceanis-Reihe erhält auch die 38er einen Targabügel über dem Cockpit. Der Vorteil: Damit ist die Großschot aus dem Weg, und die Trimmmöglichkeiten für das Großsegel sind gut. Dazu kommen die Trends der aktuellen Fahrtengeneration: große, klappbare Badeplattform, zwei Steuerräder, doppelte Ruderblätter und große Rumpffenster für viel Licht unter Deck. Auffällig sind die fast bis zum Bug durchgehenden Chines (Kimmkanten). Sie sorgen für mehr Stabilität, steife Segeleigenschaften und für mehr Platz innen, vor allem in den Achterkabinen. Und: Die 38er kann auf Wunsch mit der Manöverassistenzhilfe "Dock & Go" ausgestattet werden.
Die Oceanis 38 wird als Weltpremiere auf der Messe in Cannes (10. bis 15. September) präsentiert und später auch auf den Messen in Hamburg und Düsseldorf zu sehen sein. Den Grundpreis und die Paketpreise für die Ausbaustufen hat Beneteau bis dato allerdings nicht abschließend festgelegt.