Bavaria C65Denken in großen Dimensionen

Michael Good

 · 18.07.2017

Bavaria C65: Denken in großen DimensionenFoto: Bavaria Yachtbau
Bavaria C65

Bavaria erweitert die Linie seiner großen Yachten noch weiter nach oben. Die 19,50 Meter lange und erstaunlich sportive C65 wird das größte Schiff der Marke

Nach der 16,70 Meter langen Bavaria C57, die auf der boot Düsseldorf Weltpremiere feierte, wird das gehobene C-Programm der Yachtbauer in Giebelstadt jetzt noch einmal getoppt. Das neue Flaggschiff heißt C65 und soll bereits diesen Herbst zu Wasser gehen.

  Basis der neuen Bavaria C65: Salona S 650Foto: AD Boats
Basis der neuen Bavaria C65: Salona S 650

Eine komplette Neukonstruktion ist es allerdings nicht. Auf der Basis der Pläne von Konstrukteur Jason Ker aus England wurde das Boot zuvor schon zweimal als Salona S650 gebaut – ein Semi-Custom-Projekt der kroatischen Werft AD Boats, dessen Maße und Linien praktisch identisch sind.

Tatsächlich lässt Bavaria-Chef Lutz Henkel, der vor zwei Jahren selbst von AD Boats nach Giebelstadt gewechselt war, die C65 in derselben Rumpfform fertigen. Auch das Decksdesign erinnert stark an die große Salona. Der Italiener Maurizio Cossutti, welcher für Bavaria bereits die C57 entwickelt hatte, überarbeitete Kers Entwurf lediglich stilistisch und gestaltete Teile des Cockpits sowie des Hecks neu.

Ähnlich wie bei der C57 werden alle Fallen, Schoten und Trimmleinen unter Deck bis direkt vor die doppelten Steuersäulen geführt. So ist das Cockpit geteilt: Gesteuert, getrimmt und gearbeitet wird ausschließlich achtern, während die Plicht mit den zwei geteilten Tischen komplett unverbaut und von Leinen befreit bleibt.

  Bavaria C65Foto: Bavaria Yachtbau
Bavaria C65

Die beiden Cockpittische lassen sich absenken und zusammen mit den Sitzduchten in große Sonnenliegen verwandeln. Das erhöhte Achterdeck schließt das Cockpit nach hinten ab. Darin integriert werden ein Spülbecken sowie ein Gas-Grill. Ein Durchgang an der Backbordseite erschließt über mehrere Stufen die große, abklappbare Badeplattform. In der Heckgarage kann ein Beiboot mit Jet-Antrieb der Länge nach zwischen den Wellen der doppelten Ruderblätter gestaut werden.

Zwei Kielvarianten sind erhältlich, mit stattlichen 3,50 Meter (Standard) oder optional mit 2,65 Meter Tiefgang. Wie schon die kleinere Schwester C57 werden auch der Rumpf und das Deck der C65 im Vakuum-Infusionsverfahren mit Kohlefaserverstärkungen gebaut. Zudem wird die Schale mit einem Edelstahlrahmen verstärkt.

Bavaria C65. Die Konstruktion ist von Jason Ker, das Styling kommt von Maurizio Cossutti
Foto: Bavaria Yachtbau

Das Deck soll schon ab Werft mit Teak belegt werden. Wahlweise wird die C65 mit einer überlappenden Genua (106 Prozent) oder mit einer Selbstwendefock ausgestattet. Ein Gennaker oder ein Code Zero können die Garderobe für tiefere Kurse oder für Leichtwind komplettieren.

Das Standard-Layout unter Deck sieht drei sehr großzügig arrangierte Doppelkabinen mit jeweils eigenem Bad vor. Dazu ist die Pantry noch vor dem Salon als großes U direkt ans Hauptschott platziert. Ausbaualternativen sind ausschließlich im Vorschiff gegeben. Dort lassen sich wahlweise ein zusätzlicher Arbeitsplatz, eine weitere Gästekabine mit Stockkojen, ein begehbarer Kleiderschrank oder eine größere Nasszelle mit abgetrenntem Duschbereich realisieren. Alternativ zur Segellast im Vorschiff kann die C65 mit einer Kabine für den Skipper in der Vorpiek ausgebaut werden. Die verschiedenen Layouts sind in der nachfolgenden Bildergalerie abrufbar.

Leider hat Bavaria bis dato noch keine Renderings für den Innenausbau zur Verfügung stellen können. Auch die detaillierten Spezifikationen sowie die Preise sind noch nicht bekannt. Spannend dürfte werden, wie sich die Werft mit dem neuen Flaggschiff im Vergleich zur Konkurrenz positioniert. Mögliche Wettbewerber sind die Hanse 675 (YACHT 9/16), die Jeanneau 64 (YACHT 14/14), die Oceanis Yacht 62 von Beneteau (YACHT 15/16) oder die Dufour 63 Exklusive.

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