WissenschaftBoris Herrmanns Forschungsschiff “Malizia Explorer” getauft

Tatjana Pokorny

 · 06.06.2025

Boris Herrmann mit der Taufpatin und Ozeanforscherin Dr. Sylvia Earle.
Foto: Marie Lefloch/Team Malizia
Vorgestellt war das neue Forschungsschiff der Öffentlichkeit schon. Jetzt wurde “Malizia Explorer” in Monaco von der Ozeanographin und Forscherin Dr. Sylvia Earle und Prinz Albert II. von Monaco getauft. Mit dabei waren Team Malizias Gründer Pierre Casiraghi und Boris Herrmann sowie Persönlichkeiten und Förderer aus Wissenschaft und Forschung.

Das Forschungsschiff “Malizia Explorer” soll künftig helfen, die Meeresforschung und den Klimaschutz voranzutreiben. Am Nachmittag des 6. Juni wurde das Boot von der Ozeanforscherin Dr. Sylvia Earle und Prinz Albert II. von Monaco getauft. Team Malizias Gründer Pierre Casiraghi und Boris Herrmann waren ebenso dabei wie Teammitglieder, Forscher, Wissenschaftler und Peter Thomson, Sonderbeauftragter des Generalsekretärs der Vereinten Nationen für die Ozeane und ehemaliger Präsident der UN-Generalversammlung.

Monaco und Malizia: vereint pro Meeresschutz

Zuvor war das Schiff vom One Ocean Science Congress in Nizza nach Monaco gesegelt, hatte dabei auch das Ozeanographische Museum von Monaco an der Avenue Saint-Martin passiert. Prinz Albert II. von Monaco berichtete bei den Feierlichkeiten vom Engagement des Fürstentums für den Meeresschutz. Nach dem Segensspruch von Padre Venard zerbarst die Champagnerflasche auf “Malizia Explorer”. Hier hatte YACHT online das neue Forschungsschiff und seine Mission bereits vorgestellt.

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Junge Mitglieder des Yacht Club de Monaco nahmen an der Taufe teil, sprachen dabei über ihre Hoffnungen für die zukünftigen Expeditionen des Schiffes und die Bedeutung von Meeresschutz für kommende Generationen. Die langjährige Unterstützung des Fürstentums Monaco für das Team Malizia, für die wissenschaftliche Forschung und das Engagement im Umweltschutz münden nun in die Mission der “Malizia Explorer”. Auch der Yacht Club de Monaco setzt sich für Initiativen ein, die nachhaltiges Segeln und Meeresforschung fördern.

Heute ist ein wichtiger Meilenstein für uns. Zu erleben, wie ‘Malizia Explorer’ hier in Monaco getauft wird, dem Ort, an dem unsere Malizia-Story begonnen hat, ist unglaublich besonders.” Boris Herrmann

Boris Herrmann erlebte den Tag im Fürstentum nach zuletzt ersten Trainingseinsätzen mit seiner Rennyacht “Malizia – Seaexplorer” als stolzer Teamchef und sagte: „Die Taufe des Bootes in Monaco ist ein Schritt, um Segler, Wissenschaftler und Kreative zusammenzubringen, um dem Ozean eine Stimme zu geben. Unsere Mission war es schon immer, das Bewusstsein für den Klimawandel und die Ozeane zu schärfen.”

Team Malizia: Wettbewerb und Umweltschutz

Weiter erklärte der 44 Jahre alte zweimalige Vendée-Globe-Teilnehmer und insgesamt sechsmalige Weltumsegler: “Dieses Forschungsschiff ist eine natürliche Weiterentwicklung der Mission unseres Teams und ermöglicht es uns, unseren Einfluss zu vergrößern, neue Regionen zu erkunden, mit Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten und die dringende Botschaft zur Gesundheit der Ozeane und zum Klimawandel zu verbreiten, während wir wertvolle Daten über die Meere sammeln.“

Auch sein Wegbegleiter Pierre Casiraghi, Vizepräsident im Yacht Club de Monaco und Ende Juli Mitstreiter im Monaco-Team für den Admiral’s Cup, freute sich über den XL-Neuzugang im Team, sagte: „Dieses Schiff ist eine echte logistische Plattform, die Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt wird. Diese Initiative steht ganz im Sinne von Team Malizia, das auf zwei wesentlichen Säulen basiert: Wettbewerb und Umweltschutz.”

“Malizia Explorer” soll laut Team ihren Beitrag zu den weltweiten Forschungsbemühungen leisten, die darauf abzielen, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Meeresökosysteme zu verstehen und abzuschwächen. Sie ist mit modernsten wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet. Dazu gehört ein OceanPack-Labor zur Erfassung wichtiger ozeanografischer Daten wie Salzgehalt, Temperatur, Sauerstoff- und CO2-Gehalt.

Lebendige Geschichten von den Ozeanen

Schon bald soll “Malizia Explorer” auch eine CTD-Rosette zur Wasserprobenahme an Bord haben. Das Instrument dient Untersuchungen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane. Über die Datenerfassung hinaus soll “Malizia Explorer” als Plattform der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Pädagogen und Kommunikatoren dienen. Das Schiff wird Forschungsexpeditionen, Bildungsprogramme und Outreach-Initiativen beherbergen, die darauf abzielen, die Kluft zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu überbrücken.

Dazu heißt es im Team-Statement: “Indem es die Geschichten des Ozeans zum Leben erweckt, möchte das Team Malizia zum Handeln inspirieren und eine tiefere Verbindung zu den maritimen Welten unseres Planeten fördern.”

‘Malizia Explorer’ ist Hoffnung in Aktion.” Dr. Sylvia Earle

Taufpatin Dr. Sylvia Earle sagte. „Es ist wichtig, dass wir beim Meeresschutz auf Veränderungen hoffen. Aber Hoffnung allein reicht nicht aus. Man muss den Wunsch nach Veränderung haben und dann etwas dafür tun. Genau das ist das Ziel dieses Schiffes. Es ist Teil einer wachsenden Flotte und einer weltweit wachsenden Initiative zur Erforschung der Ozeane, die zum Schutz der Ozeane führen soll.”

Die ersten Missionen

Nach der Taufe wird “Malizia Seaexplorer” am 8. Juni an der Ocean Wonders Parade in Nizza vor der UN-Ozeankonferenz (UNOC) teilnehmen. Expeditionen sind für das Mittelmeer, die Arktis und die Antarktis geplant, wobei der Schwerpunkt auf Gebieten von hohem wissenschaftlichem Interesse und starker öffentlicher Beteiligung liegt.

Nach der Fahrt im Mittelmeer und dem Abschluss eines Walforschungsprojekts wird das Boot in Richtung Süden zu einer Region aufbrechen. Es wird seine erste große Mission in der Antarktis erfüllen. Dazu sagte Prinz Albert II. von Monaco: „Beide Pole sind äußerst sensible und fragile Gebiete. Um sie besser zu verstehen, brauchen wir bessere und mehr wissenschaftliche Erkenntnisse. Deshalb ist die ‘Malizia Explorer’ so wichtig.”

In den kommenden Jahren werden weitere Expeditionen rund um die Welt stattfinden, darunter auch in der Arktis. Zu Beginn dieser Reise sucht das Team aktiv nach Crewmitgliedern, Forschungsprojekten und Partnern, die sich dem vielschichtigen Projekt anschließen und es positiv nutzen wollen. “Diese Reise hat gerade erst begonnen”, sagte Boris Herrmann in Monaco.

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