Sailing One WorldNeue Segel-Challenge für Nicolas Manthos

Fabian Boerger

 · 12.05.2025

Die Class 40 kaufte er 2024. Sie hat bereits an großen Transatlantikrennen wie der Transat Jacques Vabre und der Route du Rhum teilgenommen.
Foto: Sailing One World/Nicolas Manthos
Erst segelte er mit einem 18-Fuß-Boot über den Atlantik, nun wagt Nicolas Manthos das nächste Abenteuer. Er will beim World Star Race 2026 solo und einhand um die Welt - und einen Rekord brechen.

Bei einem Sportunfall verletzte sich Nicolas Manthos lebensgefährlich. Seither nimmt er sein Schicksal selbst in die Hand. Während der Corona-Pandemie brachte sich der 29-Jährige auf einer Hurley 18 das Segeln bei und überquerte wenig später den Atlantik (YACHT 02/2024). Nun steht der Stuttgarter vor einer neuen Herausforderung – mit einem neuen Boot möchte er beim World Star Race 2026, der ersten Ausgabe des Formats, einhand und nonstop um die Welt segeln. Sein Ziel: Den Rekord für Boote unter 40 Fuß brechen.

Sie wollen beim World Star Race 2026 allein und nonstop um die Welt. Warum?

Auf der Rückfahrt von der Karibik dachte ich bereits über neue Projekte nach. Die Idee, nonstop um die Welt zu segeln, reizte mich. Das World Star Race ist im Grunde die Low-Budget-Variante der Vendée Globe. Es ermöglicht, mit einer Class 40, die schnell und anspruchsvoll zu segeln ist, an den Start zu gehen. Außerdem können sowohl Einhand- als auch Doublehanded-Teams teilnehmen. Der Vorteil ist, dass dieses Format mehr Segler anspricht.

Sie wählten dafür einen durchaus sportlichen Untersatz.

Das Boot ist eine ältere Class 40 von 2007, robust und für Weltumseglungen geeignet. Es hat eine beachtliche Historie und ist so vorbereitet, dass es eine optimale Balance zwischen Schnelligkeit und Sicherheit bietet.

Was meinen Sie mit „Historie“?

Das Boot war zuvor in Frankreich aktiv und hat an großen Transatlantikrennen wie der Transat Jacques Vabre und der Route du Rhum teilgenommen. Es hatte zudem bereits einige berühmte Vorbesitzer, darunter Tanguy de Lamotte, der die Vendée Globe (2012/2013 mit Initiatives Cœur, Red.) gesegelt ist.

Der Rekord liegt bei den Class 40 bei 137 Tagen. Wie wollen sie den brechen?

Mein Ziel ist es, die Strecke in 130 Tagen zu absolvieren. Dafür muss ich einen Durchschnitt von knapp 8,6 Knoten segeln. Das ist zwar schnell, aber durchaus machbar.

Wie ist der aktuelle Stand der Dinge?

Ich verfüge derzeit über das Boot und die finanziellen Mittel, um an allen geplanten Rennen im Jahr 2025 teilzunehmen. Allerdings werden noch zusätzliche Mittel benötigt, um das Boot optimal für die Weltumsegelung vorzubereiten.

Auf seinem Instagram-Account postet Manthos regelmäßige Updates:

Nun steht Ihnen eine ereignisreiche Saison bevor. Warum?

Das erste Rennen beginnt am 1. Juni. Es führt einhand von Plymouth einmal rund um Island. Im Juli geht es dann mit der Qualifikation und dem Fastnet weiter und im Herbst geht es vermutlich in die Ostsee. Ziel in diesem Jahr ist es, längere Strecken einhand zu segeln und Schwachstellen zu identifizieren. Diese werden bei einem großen Refit im Winter beseitigt – bevor es 2026 um die Welt geht.

Mehr Infos über Nicolas Manthos und sein Projekt lesen Sie unter sailing-oneworld.com

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