Uwe Janßen
· 13.05.2020
Die Kriminalpolizei sucht einen Klassiker: Der von Max Oertz gezeichnete Seekreuzer von 1919 wurde zuletzt in Valencia gesehen
Das Kompetenz-Zentrum Bootskriminalität (KBK) der Wasserschutzpolizei Baden-Württemberg fahndet nach einem bekannten Seekreuzer von 1919, der „Prosit III“. Ein Miteigner hatte das Verschwinden des Schiffs bei der Kriminalpolizei in Augsburg zur Anzeige gebracht, es besteht der Verdacht auf Diebstahl oder Unterschlagung. Zuletzt wurde die recht markante Yacht den Angaben zufolge im Real Club Nautico im spanischen Valencia gesehen.
Die von Max Oertz konstruierte Yacht war 1914 bei der Neptun-Werft in Rostock in Auftrag gegeben worden, ihre Fertigstellung verzögerte sich allerdings durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs. 1919 schließlich war der Bau vollendet, und die „Prosit III“ wurde über die Oder zum Akademischen Segler-Verein (ASV) nach Berlin überführt.
ASV-Crews unternahmen mit der zunächst gaffelgetakelten 15-KR-Yacht anspruchsvolle Reisen, die insbesondere in den 1920er- und 1930er-Jahren für Aufsehen sorgten: über Ost- und Nordsee, rund England und Schottland und bis nach Nordnorwegen. Erst 1968 wurde das Vereinsschiff durch eine neue, die vierte „Prosit“ ersetzt.
Zuletzt wurde die mittlerweile als Slup mit Aluminiummast getakelte Yacht offenbar überwiegend am Mittelmeer gesegelt, wo sie vor einigen Jahren auch über längere Zeit an Land gelagert war.
Die Schiffsdaten
Baujahr: 1919
Konstrukteur: Max Oertz
Rumpflänge: 18,00 m
Breite: 3,70 m
Tiefgang: 2,10 m
Verdrängung: 18 t
Maschine: Mercedes OM636, 2 x 40 PS
Wer Hinweise zum Verbleib der „Prosit III“ machen kann, wird gebeten, sich mit dem Kompetenz-Zentrum Bootskriminalität in Konstanz in Verbindung zu setzen, entweder telefonisch (07531/5902-300) oder per E-Mail: KBK@polizei.bwl.de.