Andreas Fritsch
· 18.10.2016
Der deutsche Flottenbetreiber hatte seit Monaten Finanzprobleme. Jetzt nennt der Geschäftsführer das Problem erstmals beim Namen
Nach der ersten Veröffentlichung der YACHT über die massiven Probleme bei Thinius meldeten sich noch diverse weitere betroffene Charterkunden und Agenturen bei der Redaktion, die im Wesentlichen den Verdacht bestätigten, der sich zuvor abzeichnete: Die Agentur hat Zahlungen für Schiffe, die sie nicht unter eigenem Management hatte, offenbar in mehreren Fällen einbehalten.
Vom Stützpunkt Lemmer erreichten uns Berichte von Crews, die nach eigenen Angaben vor verschlossenen Türen standen. Am Übergabetag war kein Personal anwesend, und es gab auch keine vorherige Nachricht von Thinius, dass die Schiffe nicht zur Verfügung stehen. Andere Kunden, die auf Rückerstattungen warten, berichten, dass es nach wie vor keine Zahlungseingänge gegeben habe.
In einer Mail vom 18. Oktober an eine niederländische Agentur, der Thinius-Geschäftsführer Andreas Kühn ebenfalls Zahlungen schuldet, erklärte er seine spanische Firma auf Mallorca für insolvent. Die Redaktion versuchte daraufhin, ihn für eine Stellungnahme zu erreichen, ob nun auch ein offizieller Insolvenzantrag gestellt wurde, doch heute war dort niemand zu erreichen.
Da Thinius keine Sicherungsscheine an seine Direktkunden ausgibt, müssen diese nun um die Erstattung ihrer Zahlungen bangen. Inwiefern außer dem spanischen Unternehmen auch weitere Firmen Kühns von der Insolvenz betroffen sind, bleibt einstweilen unklar.