ChartermarktStaatsanwaltschaft ermittelt gegen Thinius Yachtcharter

Andreas Fritsch

 · 16.01.2017

Chartermarkt: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Thinius YachtcharterFoto: Thinius
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Die Praktiken von Geschäftsführer Andreas Kühn ziehen immer weitere Kreise. Charterkunden und Eigner erheben schwere Vorwürfe

Die finanziellen Turbulenzen um die deutsche Charter­firma Thinius beschäftigen nun auch Staatsanwaltschaft und Gerichte. Der Pressesprecher des Amtsgerichts Neuss erklärte, dass es mehrere Zwangsvollstreckungen gegen Kühn und seine Firma gab. Die Geschäftsräume der Firma wurden zur Zwangsversteigerung ausgeschrieben. Dasselbe war bereits vor einigen Monaten für einige Schiffe am niederländischen Stützpunkt, der mittlerweile geschlossen ist, verfügt worden. Im Zuge des Verfahrens musste Andreas Kühn eine eidesstattliche Versicherung zur Vermögenslage abgeben, früher umgangssprachlich auch Offenbarungseid genannt.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf bestätigte zudem auf Anfrage der YACHT, dass eine ganze Reihe von Strafanzeigen gegen Geschäftsführer Andreas Kühn eingegangen seien. Es werde mittlerweile wegen des Verdachts des Betruges und der Insolvenzverschleppung ermittelt. Nach wie vor schuldet Thinius einer ganzen Reihe von Kunden und Eignern erhebliche Summen. Andreas Kühn hatte Charterwochen verkauft, konnte aber schon ab etwa Mitte 2016 die Schiffe in vielen Fällen nicht mehr bereitstellen (die YACHT hatte mehrfach darüber berichtet). Viele Kunden warten bis heute auf Erstattung ihrer Zahlungen. Hinzu kommen Vorwürfe von Eignern, die angaben, dass Kühn Schiffe verkauft habe, die ihm zum Teil nicht gehörten oder die als Sicherheiten für gewährte Gelder dienen sollten.

Mittlerweile ist die deutsche Webseite von Thinius Yachtcharter nicht mehr aktiv, dafür führt ein Link auf den spanischen Ableger von Thinius auf Mallorca.