Vor der Ostseeinsel Rügen entwickelte sich am vergangene Samstag (23.08.) eine Wasserhose. Dieses Naturschauspiel war über dem Schaproder Bodden zwischen Rügen und Hiddensee zu beobachten und zog zahlreiche Schaulustige an. Wie verschiedene Aufnahmen zeigen, erstreckte sich ein Luftwirbel von einer dunklen Wolke bis zur Wasseroberfläche. Der rotierende Trichter wirbelte dabei das Wasser deutlich auf und schuf ein spektakuläres Bild, das sich schnell in den Sozialen Netzwerken verbreitete.
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Das Instagram-Profil "Ostsee rezeptpflichtig" teilte ein Video des Naturereignisses, das schnell für Aufsehen sorgte. Laut den Angaben auf der Seite soll die Wasserhose von Bergen aus in Richtung Gingst gewandert sein.
Die Wasserhose war nicht nur in unmittelbarer Nähe, sondern auch aus größerer Entfernung gut zu sehen. Wie verschiedene Medien berichten, konnten Menschen das Naturschauspiel zwischen Schaprode und Hiddensee beobachten. Selbst aus Stralsund war der Wirbel noch sichtbar. Nach Angaben der Polizei löste sich die Windhose nach kurzer Zeit wieder auf, ohne Schäden zu verursachen.
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Wasserhosen treten unter bestimmten Wetterlagen auf, wobei es insgesamt vier verschiedene Bedingungen gibt, die ihre Bildung begünstigen. In den kalten Jahreszeiten kann es vorkommen, dass kalte Höhenluft auf relativ warmes Wasser trifft; hierbei ist das Windfeld meist eher schwach. Auch im Sommer sind die Windverhältnisse meist eher windschwach, was die Entstehung solcher Phänomene fördert. Ein entscheidender Faktor ist die Bildung von Konvergenzzonen, an denen Luftmassen zusammenströmen und aufsteigen, wodurch Cumuluswolken entstehen können. In solchen Bereichen besteht die Möglichkeit, dass sich Wasserhosen entwickeln.
Im Gegensatz zu Tornados, die sich fast ausschließlich über Land aus heftigen Gewitterzellen entwickeln, bilden sich Wasserhosen über Gewässern oft bei ruhigeren Wetterlagen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht in der Intensität: Tornados gehen häufig mit sogenannten Superzellen einher - besonders starken rotierenden Gewittersystemen - und sind in der Regel zerstörerischer und langlebiger als Wasserhosen.
Wasserhosen sind nicht die einzigen Wirbelphänomene, die für Aufsehen sorgen können. Erst kürzlich fegte ein Staubteufel über einen Strand auf Mallorca und schleuderte Sonnenschirme umher. Zudem wurde Ende Juni eine Wasserhose über dem Bodensee gesichtet. Diese Phänomene unterscheiden sich zwar in ihrer Entstehung und Intensität, beruhen aber auf ähnlichen meteorologischen Grundprinzipien.