Pascal Schürmann
· 18.03.2013
Die Stiftung Warentest hat Bootsversicherungen verglichen. Die Erkenntnis: Wichtiger als der Blick auf den Preis ist der ins Kleingedruckte
Von 44 Anbietern haben die Tester Angebote für Haftpflicht- und Kaskoversicherungen eingeholt, und zwar für verschiedene Bootstypen. Verglichen wurden naturgemäß die Preise, aber eben auch die Konditionen. Das Ergebnis wird in der aktuellen April-Ausgabe der Zeitschrift "Finanztest" (ab morgen am Kiosk) präsentiert: ein Tabellenwerk, das vor lauter Anmerkungen und Fußnoten nur schwer konsumierbar ist.
Und doch: Der Artikel bildet die Wirklichkeit recht gut ab. Kaum ein Versicherungsprodukt ist derart schwierig zu vergleichen wie Wassersportpolicen. Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass viele Makler und Vermittler eigene Bedingungswerke aufstellen. Die Folge: Mal ist der Trailer mitversichert, mal nicht. Mal ist das Regattarisiko gedeckt, mal nicht. Mal gibt es im Schadensfall die volle Versicherungssumme erstattet, mal nicht.
Bei jedem Versuch, so etwas wie Transparenz herzustellen, läuft man daher Gefahr, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Das haben auch die Tester der Stiftung Warentest gemerkt. Sie raten ihren Lesern: "Sehen Sie aber nicht nur auf den Preis" und listen für jeden Anbieter die jeweiligen mitversicherten wichtigsten Extraleistungen auf. Das Ergebnis überrascht nicht: "Das günstige Basisangebot enthält kaum Extras", so die Tester.
Weitere Erkenntnis: Versicherungsschutz holt man sich am besten über spezialisierte Makler. Die bieten zum einen auf den Kundenbedarf zugeschnittene Policen, und sie sind oft günstiger als die Angebote der Versicherungsgesellschaften selbst, bei denen man ebenfalls direkt einen Vertrag unterzeichnen könnte.
Besonders preiswerte Prämien für mehrere Bootsmodelle boten im Test übrigens Bavaria Yachtversicherungen, HLP-Hanse, Neubacher Yachtversicherungen und Yachting24, der günstige Online-Ableger von Pantaenius, an.
Der Vergleich zeigt aber auch: Die sogenannte feste Taxe, also die Zusage, im Falle eines Totalschadens auch wirklich die volle Versicherungssumme unabhängig vom Schiffsalter und der Laufzeit der Police ausgezahlt zu bekommen, verdiente ihren Namen nur bei vier der 44 Anbieter: Firmenich, Hamburger Yacht-Versicherung (Schomacker), Neubacher und Pantaenius. Bei allen anderen drohen im Schadensfall Abzüge von der Versicherungssumme!
Wer sich umfassend über Bootsversicherungen informieren und herausbekommen will, welche Policen für ihn wirklich sinnvoll sind und welche nicht, der findet die Antworten auf die wichtigsten Fragen im YACHT online Versicherungs-Ratgeber. Dort besteht zudem die Möglichkeit, ein individuelles Angebot von rund 30 Bootsversicherungsanbietern schnell und einfach per Mausklick anzufordern.