Die Hamburger Yacht-Versicherung Schomacker ist an die Hanseatic Broking Center GmbH, kurz HBC, verkauft worden. Dabei handelt es sich um einen großen Maklerverbund mit Sitz ebenfalls in Hamburg. Für die Kunden des Bootsfachmaklers werde sich nichts ändern, sowohl der Name als auch das Geschäftsmodell werde unverändert bestehen bleiben. Das teilte das Unternehmen Anfang der Woche mit.
Insbesondere blieben für die Kunden Ansprechpersonen und Kontaktdaten dieselben, und auch die Versicherungsbedingungen und Leistungen würden sich nicht ändern. Die beiden Geschäftsführer Volker Reichelt und Andreas Medicus bleiben an Bord und werden das Unternehmen weiterhin leiten. Zu den Gründen des Verkaufs erklärten sie: „Da eine Nachfolgeregelung aus unseren Familien nicht möglich war, wollten wir im Interesse der Mitarbeitenden und Kunden frühzeitig die Weichen für die nächsten Jahre stellen. Der Verkauf unseres Unternehmens an die HBC sorgt für eine nachhaltige, langfristige Sicherung des Fortbestands.“
Für Hauke Martinsen, CEO der HBC-Gruppe, sei die Übernahme laut einer Mitteilung von Schomacker „ein Glücksfall“. Martinsen: „Wir können so unser Portfolio erweitern und dabei auf die komplette Infrastruktur einer sehr qualifizierten Crew zurückgreifen. Gemeinsam können wir damit die Unternehmensgruppe breiter aufstellen und weiter ausbauen. Davon werden sowohl die Mitarbeitenden als auch Yachteigner und Chartercrews sowie versicherte Unternehmen profitieren.“
Der Branchendienst „ProContra“ geht davon aus, das HBC mit der Übernahme die eigenen Geschäfte ausbauen und sich neue Märkte erschließen wolle. „Dabei dürfte die Kundengruppe der wohlhabenden Yacht-Eigentümer besonders lukrativ sein“, heißt es. Den CCO der HBC-Gruppe Tibor von Janko zitiert „ProContra“ dazu wie folgt: „Die enge Zusammenarbeit und das Cross-Selling zwischen der Hamburger Yacht-Versicherung und den HBC Unternehmen eröffnet neue Chancen im Privatkundenbereich, sowie darüber hinaus.“
Volker Reichelt erwähnt ebenfalls „den Mehrwert für bestehende und zukünftige Kunden“, der sich aufgrund des Zusammenschlusses ergebe: „Durch unsere neue Größe haben wir noch weitere Verhandlungsspielräume bei den Versicherungsgesellschaften und sind uns sicher, dass wir unsere bewährte Qualität dadurch noch weiter steigern können.“
Seit mehr als 50 Jahren bietet die Hamburger Yachtversicherung Schomacker umfassende Versicherungslösungen im Bereich Wassersport und Privat. Das Unternehmen mit knapp 20 Angestellten zählt im Bootsbereich zu den führenden Versicherungsvermittlern und -maklern in Deutschland. Als unabhängiger Versicherungsmakler ist die Hamburger Yachtversicherung Schomacker an keine Versicherungsgesellschaft gebunden und arbeitet mit mehreren großen Versicherern wie Allianz, Provinzial, Ergo, Axa, Signal Iduna, Nürnberger und Zurich zusammen.
Die HBC-Gruppe zählt zu den führenden Versicherungsvermittlergruppen. Mit einer breiten Produktpalette bedienen die Unternehmen der Gruppe sowohl Geschäftskunden, als auch Privatkunden. Die HBC-Gruppe umfasst über 350 Mitarbeitende.
In Berlin ist der Versicherungsvermittler Sealogy aus der früheren EIS - European Insurance & Services hervorgegangen, die sich seit 25 Jahren auf Yachtversicherungen spezialisiert hat. In den letzten 25 Jahren hat sich das Unternehmen von einer kleinen Ausschließlichkeitsagentur zu einem weltweit tätigen Assekuradeur (Mehrfachagenten) für Yachtversicherungen entwickelt. Heute versichert Sealogy laut Geschäftsführer Daniel Hoffmann in Vollmacht mehrerer der weltweit führenden Yachtversicherer Boote im Wert von bis zu 20 Millionen Euro.
Aufgrund der zunehmenden Internationalisierung und dem starken Wachstum des Geschäfts sind bereits 2023 Daniel Hoffmann und Ulf Remmel als Gesellschafter eingestiegen, im vergangenen Sommer dann haben sie die Firma vollständig übernommen.
Eine der ersten Maßnahmen war das Rebranding zu Sealogy, „um eine neue, starke Marke zu etablieren, die die internationale Ausrichtung des Geschäfts über die Grenzen Europas hinaus widerspiegelt und zudem symbolisch für den Aufbruch des Unternehmens in eine neue Ära steht“, so Hoffmann.
Dank eines „innovativen Ansatzes zur Bewertung der zu versichernden Risiken“, sei Sealogy mit seinem dreißigköpfigen Team in der Lage, auch sehr spezielle Schiffe zu versichern, wie klassische Yachten oder auch Hightech-Boote.
Anders als ein Makler, der zuallererst auf Kundenseite agiert, tritt Sealogy im Namen und in Vollmacht der durch sie vertretenen Versicherer auf. Wie andere Anbieter im Markt haben auch die Berliner eigene Yachtversicherungs-Tarife entwickelt.
In Österreich ist ein neuer Yachtversicherungsvermittler namens Callidus mit Sitz in Salzburg an den Start gegangen. Mit seinen Versicherungsangeboten richte man sich vor allem an deutschsprachige Yachtbesitzer. Callidus bietet in erster Linie Haftpflicht- und Kaskoversicherungen für Segel- und Motorboote aller Größen sowie Charter- und Skipper-Versicherungen an.
Die beiden Callidus-Gründer Johannes Prack und Herbert Orasche wollen mit einem niederschwelligen Zugang zu professionellen Yacht-Versicherungsleistungen punkten. So können Versicherungen unkompliziert und schnell online über die Website abgeschlossen werden. Außerdem wolle man rasch auf aktuelle Problemlagen für Bootseigner reagieren und dann jeweils maßgeschneiderte Versicherungspakete anbieten – zum Beispiel derzeit eine „Orca-Kollisionsversicherung“ für Segelyachten, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Kooperiert werde ausschließlich mit bekannten Versicherungsgesellschaften aus Österreich und der Schweiz. Die Wiener Städtische ist der Callidus-Versicherungspartner im Bereich Yachten für Kasko- und Haftpflichtversicherung.
Gegründet hätten sie ihr Unternehmen im Übrigen, weil sie auf der Suche nach einer Bootsversicherung kein passendes Angebot am Markt gefunden hätten. Die beiden sind selbst Segler von Jugend an. Dipl.-Ing. Johannes Prack ist Jahrgang 1988 und hat Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau studiert. Mag. Herbert Orasche ist Jahrgang 1971 und seit Jahrzehnten als Versicherungsexperte tätig.