YACHT Online
· 08.10.2025
Die Sicherheitslage in Europa gilt als angespannt: Drohnenflüge über kritische Infrastruktur sowie die russische Schattenflotte auf den Seewegen zeigen bestehende Schwachstellen in der europäischen Sicherheitsinfrastruktur auf. Deshalb rücken unterschiedliche technische Lösungen in den Fokus. Ein aktuelles Beispiel sind unbemannte Spezialboote aus Dänemark, die Frachter begleiten und mögliche Drohnenstarts dokumentieren können.
Entwickelt wurden die „ProZero“-Einheiten vom dänischen Hersteller Tuco Marine. Die sogenannten Unmanned Surface Vehicles (USV) – deutsch: unbemannte Überwasserfahrzeuge – sind mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet, und können mehrere Bereiche gleichzeitig abdecken.
Radar, AIS und Kameras liefern ein detailliertes Bild der Wasseroberfläche, während ein Drohnenradar und HF-Scanner den Luftraum überwachen. Sonare und Hydrophone bieten zusätzlich die Möglichkeit, auch Unterwasseraktivitäten zu erfassen. Die Boote sind unbewaffnet und ähnlich wie andere Wasserdrohnen auf Überwachung ausgelegt.
Die Kombination der Systeme ermöglicht es, verdächtige Manöver auf See vollständig und autonom zu dokumentieren. Nach Angaben des Herstellers können die Boote Kursänderungen des Zielschiffes nachvollziehen, bei sicherem Abstand mitfahren und verdächtige Aktivitäten lückenlos aufzeichnen. Damit sollen mögliche Bedrohungen frühzeitig erfasst werden, damit Marine und Küstenwache Verdachtsmomente schneller bewerten können.
Die ProZero-Einheiten sind rund acht Meter lang, aus Verbundwerkstoffen gebaut und modular für unterschiedliche Sensor- und Kommunikationssysteme ausrüstbar. Zudem können die Boote mit unterschiedlichen Antriebssystemen konfiguriert werden.