Kristina Müller
· 21.10.2022
Gleich drei neue Segelfilme gibt es aktuell zu sehen, in denen mutige Skipper ihre Träume in die Tat umsetzen oder in denen das Meer die Hauptrolle spielt
Gut so, denn schließlich geht die Sonne mittlerweile früh am Abend unter, der Herbst hat sich angeschlichen. Vorbei sind die Tage, an denen nach Feierabend noch lange Programm an der frischen Luft möglich war – oder vielleicht sogar ein Schlag auf dem Wasser.
Wie gut ist es da für uns Segler, dass immer mehr – oft kostenlos zur Verfügung stehende – Filme und Videos vom Segeln und großen Seefahrtsabenteuern handeln, die das Saisonende zumindest ein klein wenig erträglicher gestalten können.
Da wären zum einen die „Segeljungs“. Nachdem Tim Hund und Vincent Goymann vor drei Jahren als Greenhorns mit zwei weiteren Freunden aus ihrer bayerischen Heimat mit dem Plan Weltumsegelung die Leinen in Deutschland lösten, sind sie mittlerweile weit gekommen. Nach zwei Atlantiküberquerungen, Schiffstausch, Coronapandemie, Crewverkleinerung und Pazifiküberquerung haben sie mit ihrer Yacht „Arrya“ mittlerweile Südostasien erreicht.
Die Macher der ZDF-Dokufilmreihe „Terra X – Abenteuer Freiheit“ haben die beiden Nachwuchssegler an Bord begleitet und den sehenswerten 43-minütigen Film „Abenteuer Freiheit – Mit dem Wind um die Welt“ über die Reise der zwei „Segeljungs“ produziert. Zu sehen ist er bis auf Weiteres in der ZDF-Mediathek.
„Der Atem des Meeres“ ist ein Film für Fans grandioser Naturbilder, den man am besten auf einem großen Bildschirm genießt. Über eineinhalb Stunden lang zeigt die poetische Kinodokumentation das beeindruckende Universum des Wattenmeeres, des größten Marschlandes der Welt.
Gezeigt werden die Menschen und die Natur, welche die Regionen entlang der deutschen, niederländischen und dänischen Küsten formen. Von Den Helder in den Niederlanden über die ostfriesischen Küsten bis nach Skallingen in Dänemark erstreckt sich die besondere Ansammlung von Inseln und Gemeinden, die alle ihren ganz eigenen Charakter haben. Zuschauer tauchen dabei in das Gefühl des niemals endenden Rhythmus von Ebbe und Flut ein. Ein Film zum Entspannen und Entschleunigen, der noch bis zum 12. Januar 2023 in der ARD-Mediathek zu sehen ist.
Vor wenigen Tagen feierte die European Outdoor Film Tour 2022 ihre Premiere. Dass im Programm der Schwester-Veranstaltung, der Ocean Film Tour, immer mal wieder ein Segelfilm zu finden ist, ist nichts Neues. Nun versteckt sich aber auch in dem über zweistündigen Outdoor-Programm ein maritimes Kurzabenteuer, das es in sich hat.
Der nur elf Minuten lange Beitrag „Skisick“ zeigt, wie der Norweger Nikolai Schirmer und seine Crew nach Spitzbergen segeln, um dort waghalsige Skiabfahrten am Ende der Welt zu unternehmen. Auch ihnen wird dabei bewusst, wie sehr der Klimawandel diese Region bereits verändert hat.
Gerade die längeren Filme im Programm sind ein kurzweiliges Vergnügen gegen aufkommenden Herbstblues, auch wenn sie nichts mit Häfen und Hochseehelden zu tun haben. Beeindruckend ist etwa der Film „Wild Water“ über die Ausnahme-Karriere der französischen Wildwasser-Paddlerin Nouria Newman. Haarsträubend und komisch zugleich wird das Kletterabenteuer „Bridge Boys“ zweier britischer Profi-Kletterer präsentiert.