Obmann der Kreuzer-AbteilungDSV-Vizepräsident Clemens Fackeldey tritt zurück

Lasse Johannsen

 · 21.08.2023

Obmann der Kreuzer-Abteilung: DSV-Vizepräsident Clemens Fackeldey tritt zurückFoto: DSV
Clemens Fackeldey gibt sein Amt als DSV-Vizepräsident auf
Clemens Fackeldey, DSV-Vizepräsident mit dem Geschäftsbereich Fahrten- und Freizeitsegeln, tritt zum Seglertag 2023 von seinem Amt zurück. Das teilte der DSV in einem offiziellen Schreiben an seine Mitgliedsvereine mit. Das Motiv seien persönliche Gründe, welche, darüber wollte sich Fackeldey gegenüber der YACHT nicht äußern

Der Rücktritt steht im zeitlichen Kontext zu dem Beschluss seiner Präsidiumskollegen unter Führung der DSV-Präsidentin Mona Küppers, beim Seglerrat die Auflösung der Kreuzer-Abteilung (KA) zu beantragen. Fackeldey ist kraft seines Amtes auch Obmann dieser größten Interessenvertretung deutscher Fahrtensegler, die auf den 1911 gegründeten Kreuzer-Yacht-Verband zurückgeht.

Die damalige Intention war es, das Fahrtensegeln als sportliche Disziplin zu fördern. Seit der Fusion mit dem DSV im Jahr 1917 ist die KA eine Körperschaft von Einzelmitgliedern geblieben, die alle zwei Jahre tagen und mit Ausnahme des Obmannes ihren eigenen Vorstand wählen. Ihren rund 15.000 Mitgliedern bietet die KA für aktuell 22 Euro Jahresbeitrag ein weltweites Stützpunktnetz mit Reviervertretern und stellt die Publikation „Nautische Nachrichten“ mit Informationen für Fahrtensegler zur Verfügung. Aktuelle Informationen werden außerdem online bereitgestellt. Darüber hinaus organisiert die KA Aus- und Fortbildungsveranstaltungen sowie den jährlich stattfindenden Fahrtenwettbewerb.

Zukunft der Fahrtensegler im DSV ungewiss

Nicht zuletzt wurde in der Vergangenheit auch handfeste Lobbyarbeit für den Fahrtensegelsport von den sechs ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern und den vier Hauptamtlern geleistet, die in einer eigenen Abteilung der DSV-Geschäftsstelle mit den Belangen der KA beschäftigt waren und von dort aus auch individuelle Törnberatung für die KA-Mitglieder leisteten. Auf Wunsch des Präsidiums soll der Geschäftsbereich Fahrten- und Freizeitsegeln nun neu gestaltet werden.

Wie es nach den Zukunftsplänen mit der Interessenvertretung der Fahrtensegler im DSV weitergehen soll, ist unklar. Der 1971 gegründete Club der Kreuzer-Abteilung (CKA) könnte als rechtsfähiger Verein die neue Anlaufstelle für Fahrtensegler werden. Der CKA wurde vom damaligen DSV-Präsidenten Hans-Otto Schümann ins Leben gerufen, um Seglern die KA-Mitgliedschaft zu ermöglichen, die nicht Mitglied im DSV sind, und ist heute mit rund 8.000 Mitgliedern dessen zahlenmäßig stärkster Mitgliedsverein. Mit der Verlagerung des Angebots der KA auf den CKA wären die Einflussmöglichkeiten des DSV-Präsidiums auf die Interessenvertretung der Fahrtensegler geringer als jetzt, da er ein eigenständiger Verein ist.

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