Elektronische Navigation spielt bei zunehmendem Schiffsverkehr auf viel befahrenen Seegebieten und Wasserstraßen eine immer wichtigere Rolle, besonders im Hinblick auf Sicherheit. Das gilt vor allem für die Berufsschifffahrt, doch auch bei der Sportschifffahrt werden solche Trends in der Regel schnell eingeführt. Die Nutzung von GPS und AIS sind nur zwei Beispiele dafür.
Hauptmerkmal der neuen HD-ENC-Karten sind die wesentlich detaillierteren Tiefenangaben in höherer Auflösung und mit Tiefenlinien in 1-m-Abständen statt wie bislang in 5-m-Abständen, was besonders beim Befahren küstennaher Gebiete einen höheren Sicherheitsgrad ermöglicht. Als erste Karte liegt nun der Rostocker Hafen vor (s. Abbildung), weitere Gebiete werden kontinuierlich folgen.
Aus der Schifffahrtsbranche sei wiederholt beim BSH angefragt worden, ob man die höhere Auflösung des Tiefenbildes nicht schon vor dem Start des S100-Standards, der von der International Hydrographic Organization (IHO) entwickelt wurde, in die elektronische Seekarte einarbeiten könne, erklärt Thomas Dehling, Abteilungsleiter für Nautische Hydrographie im BSH. Das war möglich: “Wir arbeiten schon seit Jahren intensiv an der Vorbereitung von S100 und können diesem Wunsch hiermit entsprechen”, so Dehling.
Auch die Aktualisierung wird künftig schneller gehen: Sobald die Vermessung neue Daten meldet, fließen diese nun direkt in die neuen HD ENC ein. Bei den bisherigen Produkten des BSH werden die elektronischen Daten dagegen zeitgleich mit den Papierseekarten aktualisiert.